Sturmlauf gegen ElektroschrottVerordnung

25.05.2001

Massiven Widerstand gegen die jüngste Elektroschrott-Entscheidung des Europäischen Parlamentes hat der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. angekündigt. Dem-nach sollen Unternehmen im Rahmen der so genannten EU-Elektroschrott-Richtlinie in Zukunft nicht nur für die Entsorgung von Elektrogeräten, sondern auch für deren Sammlung und Abholung sorgen. "Mit dieser Entscheidung wird der bereits bestehenden Lösung für die Entsorgung der vor zehn oder 20 Jahren verkauften Altgeräte auf einen Schlag die Basis entzogen", ereifert sich ZVEI-Geschäftsführer Gotthard Graß, der jetzt zusätzliche Forderungen in Höhe von mehreren Milliarden Euro auf die In-dustrie und Kommunen zukom- men sieht.

Es werde wohl kein Unternehmen bereit sein, auch noch für die Entsorgung von Geräten zu bezahlen, deren Hersteller heute zum Teil gar nicht mehr existieren, tobt der Zentralverband.

Nach ZVEI-Schätzungen fallen in deutschen Haushalten rund eine Million Tonnen Elektronikschrott pro Jahr an. Gut 55 Prozent davon sind Elektro-Hausgeräte wie beispielsweise Waschmaschinen. Wei- tere 25 Prozent machen Fernseher, Audio- und Videogeräte aus. Rund 20 Prozent des Elektroschrotts fallen auf PCs und Telefone.

Der Zentralverband geht davon aus, dass der Verbraucher für die reine Entsorgung mit Mehrkosten zwischen 20 Mark für eine Waschmaschine und rund 50 Mark für einen Fernseher oder einen Kühlschrank rechnen muss "Jetzt sollen auch noch die Kosten für die Abholung dazukommen, die heute bereits in den kommunalen Müllgebühren enthalten sind", wettert der Verband.

Für die deutsche Elektroindustrie brächte die Verordnung in ihrer jetzigen Fassung laufende Kosten in Höhe von sechs bis sieben Milliarden Mark pro Jahr sowie einen zusätzlichen Rückstellungsbedarf von über 30 Milliarden Mark, schätzt der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindus-trie (mm)

www.zvei.de

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