Technik & Know-how: Funknetzwerke im Heimbereich

23.11.2006
Von Prof. Dr. Axel Sikora

EnOcean-Technologie im Detail

Einen komplett neuartigen Ansatz verwendet die deutsche Firma EnOcean, die als Spinoff aus der Siemens-Forschung hervorgegangen ist. Diese hat sich insbesondere dem Thema der Energieversorgung gewidmet, da es auch bei langen Batteriestandzeiten im Bereich von einigen Jahren als Problem erkannt wurde, wenn hunderte von batteriebetriebenen Funkknoten im Haus installiert sind. Deswegen haben die Ingenieure von EnOcean Energiewandler entwickelt, die die Wandlung von Energie aus der Umgebung erlauben. Die gegenwärtig wichtigste Komponente ist ein piezoelektrischer Druckwandler, der zum Beispiel in einem völlig autonomen Lichtschalter eingesetzt werden kann und Batterien komplett überflüssig macht.

Diese Wandler werden mit einer speziellen Funktechnologie ausgestattet, die mit den sehr kleinen Energieportionen haushälterisch umgeht. Mit diesem Ansatz hat sich das Unternehmen einen weltweiten Marktvorsprung herausgearbeitet und ist momentan der einzige Hersteller, der solche Produkte in Stückzahlen liefern kann.

Ein EnOcean-Funkmodul kann mit nur 50 µWs ein Signal über eine Entfernung von 300 Metern übertragen. Die Lösung des Geheimnisses liegt in der Signaldauer. Denn der gesamte Prozess wird ausgelöst, durchgeführt und abgeschlossen in maximal einer Millionstel Sekunde. Die Module arbeiten auf dem lizenzfreien 868,3-MHz-Band.

Für die Datenmodulation verwendet der Hersteller die inkohärente Amplitudenmodulation (ASK). Diese digitale Amplitudenmodulation gewährleistet die Implementierung von energiesparenden Sendemodulen, da lediglich die einzelnen Bits übertragen werden. Darüber hinaus besitzt die EnOcean-Technologie eine geringe Kollisionswahrscheinlichkeit, da die Datenpakete in zufälligen Intervallen gesendet werden.

Zur Startseite