Fujitsu-Manager Thilo Precht

Tipps fürs Geschäft mit Big Data

14.12.2012
Im Umfeld von Big Data sollten Partner auch die Themen Cloud, schnelle Datenanbindung an Rechenzentren und alle weiteren Infrastrukturthemen berücksichtigen. Weshalb Appliance-Lösungen allein nicht reichen, erklärt Thilo Precht, Head of SAP Center of Excellence Zentraleuropa bei Fujitsu Technology Solutions.
Thilo Precht, Head of SAP Center of Excellence Zentraleuropa bei Fujitsu Technology Solutions,
Thilo Precht, Head of SAP Center of Excellence Zentraleuropa bei Fujitsu Technology Solutions,
Foto: Fujitsu

Appliance-Lösungen allein reichen zur Lösung des Big-Data-Problems nicht aus, wie Thilo Precht, Head of SAP Center of Excellence Zentraleuropa bei Fujitsu Technology Solutions, erklärt. Partner sollten bei Big-Data-Projekten immer auch die Themen Cloud, schnelle Datenanbindung an Rechenzentren und alle weiteren Infrastrukturthemen berücksichtigen.
CP: Laut IDC soll das Datenvolumen: von 0,8 Zettabyte im Jahr 2009 bis zum Jahr 2020 auf 35 Zettabyte anwachsen. Welche Herausforderungen kommen auf die Unternehmen hierzulande zu?

Thilo Precht: Der Name legt es nahe: Big Data bedeutet, mit riesigen Datenvolumen aus unterschiedlichen Datenquellen und in unterschiedlichen Formaten umzugehen. Diese stehen teilweise in sehr komplexen Beziehungen zueinander und sind deshalb oft schwierig zu analysieren. Mit herkömmlichen Datenbanken kann man diese Datenflut heute nicht mehr wirtschaftlich und effektiv bearbeiten. Neue Technologien machen dies möglich. Sie fordern Unternehmen aber nicht nur hinsichtlich des tatsächlichen Speicherns und Archivierens von Daten, sondern auch in deren Verarbeitung.

CP: Welche konkreten Chancen ergeben sich daraus für die Vertriebspartner?

Precht: Vertriebspartner können sich mit Big Data als Lösungsanbieter positionieren. Big Data gibt eine echte Gelegenheit gute Geschäfte zu machen. Denn der Datenanstieg resultiert auch in Hardware und Software-Bedarf.
Mit dem entsprechenden Know-how in Sachen Lösungen wie High Performance Computing und dem entsprechenden Hard- und Software-Angebot wie Eternus Storage, Primergy x86 Server oder SAP HANA bieten Vertriebspartner einen Mehrwert für den Kunden. Und gerade in der Beratung beim Kunden kann sich der Partner eindeutig differenzieren und als Systemhaus aufstellen.

CP: Welche Voraussetzungen müssen Systemhäuser, IT-Consultants und Integratoren mitbringen, um diese Chancen in konkrete Projekte umzumünzen?

Precht: Für Systemhäuser ist dieses Thema eine große Chance, da sich neue Geschäftsfelder und Möglichkeiten bieten. Das pure Fachwissen ist nicht mehr das alleinige entscheidende Erfolgskriterium, jetzt muss Expertenwissen mit Business Expertise vereinbart werden.
Wir sehen hier auch die Möglichkeit für Partner, sich in Kooperationen gegenseitig in diesem neu zu gewinnenden Business-Umfeld zu unterstützen. Denn die Kombination von Anwendungs- und Business-Expertise auf der einen Seite und technologischem Fachwissen auf der anderen Seite führt zu Komplettlösungen, von denen alle profitieren - sowohl die Partner als auch deren gemeinsame Kunden.
Potenziale für unsere Partner gibt es auf somit unzählige. Die ist Datenflut ein Thema, das nicht nur Nischenmärkte betrifft.

CP: Welche Konzepte und Lösungen erlauben es, diese großen Datenvolumen intelligent zu nutzen?

Precht: Ein Beispiel ist SAP In-Memory Technologie. SAP HANA war zunächst ausschließlich als Plattform zur Analyse von Big Data für große Unternehmen in aller Munde. Inzwischen können aber auch kleine und mittlere Unternehmen von der innovativen Technologie profitieren.
Damit der Datenzugriff in Echtzeit auch für solche Unternehmen grundsätzlich betriebswirtschaftlich interessant wird haben SAP und Fujitsu im Frühjahr 2012 SAP Business One, Analytics powered by SAP HANA angekündigt, die auf PRIMERGY TX300 Server Technologie vorinstalliert und betriebsbereit ausgeliefert wird.
Diese Zusatzanwendung für SAP Business One Kunden, die die Analyse von großen Datenmengen und komplexe Abfragen unterstützt, hat sofort reges Interesse ausgelöst und wurde weltweit bereits mehrere Dutzend Mal implementiert. Ein beachtlicher Erfolg für alle Beteiligten, auf den wir gemeinsam mit SAP und unseren Partnern mit weiteren Angeboten für kleine und mittlere Unternehmen aufsetzen werden.
Was man im Umfeld von Big Data aber grundsätzlich auch nicht außer Acht lassen darf, sind die Themen Cloud, schnelle Datenanbindung an Rechenzentren und alle weiteren Infrastrukturthemen. Mit diesen sollten sich Channel Partner intensiv befassen, wenn sie Kunden auch unabhängig von Appliance-Lösungen wie SAP HANA optimal beraten und bedienen wollen.

CP: Welche Folgen ergeben sich daraus für die Datensicherung (Backup, Disaster Recovery etc) in den zunehmend virtualisierten IT-Landschaften?

Precht: Im Zuge von Datenwachstum, schneller Datenverarbeitung, Cloud und Virtualisierung wächst ein Thema zur überdimensionalen Wichtigkeit an: Sicherheit. Denn Daten, die verloren gehen, gestohlen werden oder anderweitig zerstört, sind für ein Unternehmen existenz-bedrohend.
Deshalb sind Themen wie Backup und Disaster Recovery essenziell, damit diese neuen Technologien funktionieren können. Fujitsu bietet hier für alle Probleme professionelle Lösungen und bietet viele Backup-Konzepte, die mittlerweile direkt in die Produkte und Lösungen integriert sind.

(rb)

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