Toshiba hält sich an der Spitze

02.04.1999

NEUSS: Mit Preisen im freien Fall haben Notebooks im Laufe des letzten Jahres immer mehr den Consumer-Markt erobert. Soverwundert denn auch nicht, daß sie im deutschen PC-Handel die höchsten Wachstumsraten aufzuweisen haben.

Über 202.000 mobile PCs wurden dem Marktforschungsunternehmen Dataquest zufolge im dritten Quartal 1998 bundesweit abgesetzt. Das entspricht gegenüber dem zweiten Quartal 1998 einer Zunahme von

29 Prozent im Vergleich zu "nur" 16 Prozent im Vorjahreszeitraum. Als Hauptgrund für dieses außergewöhnlich hohe Wachstum im Notebook-Markt nennt Dataquest eine starke Expansion im Retailsegment, was nicht zuletzt an dem verbraucherfreundlichen großen Preisgefälle des letzten Jahres liegt.

Toshiba verliert kräftig Marktanteile

Weltspitzenreiter Toshiba war einer der ersten Hersteller, der schon Anfang letzten Jahres in den USA ein Notebook für unter 1.700 Dollar auf den Markt brachte und durch immer aggressivere Angebote einen regelrechten Preiskrieg auslöste.

Profitiert hat Toshiba von diesem Preiskrieg in Deutschland allerdings weniger. Denn mit 18,8 Prozent der von Juli bis September 1998 in der Bundesrepublik verkauften mobilen PCs konnte der japanische Anbieter seinen ersten Platz zwar verteidigen. Aber im Vergleich zu den 30,9 Prozent des Vorjahreszeitraums mußte er in dem genannten Quartal deutlich Marktanteile an den Mitbewerb abgeben (siehe Grafik). Zu sehr haben sich andere Notebook-Hersteller mit immer günstigeren Angeboten etwa über Aldi & Co in den Vordergrund gedrängt. Wie die unten stehende Kurve zeigt, konnte Toshiba seinen Marktanteil von rund einem Viertel der in Deutschland verkauften Notebooks im Jahresdurchschnitt jedoch halten. Ob dies auch in diesem Jahr so bleiben wird, ist eher unwahrscheinlich.

Denn an Boden gewonnen haben vor allem Compaq mit plus 3,2 auf

14 Prozent, Vobis, Dell und Fujitsu sowie die vielen in Deutschland ein Jahr zuvor noch weniger bedeutenden Anbieter mit plus 6,6 Prozent. Ebenfalls Marktanteile verloren haben Acer mit minus 3,1 Prozent, IBM, Actebis (Targa) und Hewlett-Packard.

Auch europaweit nahm Toshiba mit 25 Prozent der verkauften Geräte unter den Notebook-Herstellern wieder den Spitzenplatz ein, gefolgt von Compaq mit 17,9 Prozent, IBM (11,2) und Dell (9,0). Letzterer, vor allem Anbieter von professionell eingesetzen Notebooks, hat erst unlängst eine deutliche Preissenkung von bis zu 18 Prozent angekündigt. Somit dürfte in diesem Jahr auch der High-End-Markt kräftig unter Druck geraten. (kh)

Toshiba ist mit seinen Notebooks nach wie vor Platzhirsch in Deutschland.

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