Auf dem Logo steht "VZ OK": Online-Shops, die mit diesem Zertifikat glänzen, dürfen sich als sicher und seriös betrachten. Denn sie haben zuvor den neuen "TÜV Online Check" der RW TÜV Anlagentechnik GmbH in Essen bestanden.
"Der Ausgangspunkt war die Unsicherheit der Verbraucher beim Online-Shopping", erklärt Joachim Kesting vom Fachbereich Zertifizierung. "60 bis 90 Prozent der Kunden haben spätestens dann, wenn es darum geht, die Kredit-karten- oder Kontonummer anzugeben, ein komisches Gefühl und klinken sich wieder aus." Auch würden sich Nachrichten von Anbietern, die abkassieren, aber nicht liefern, häufen. Anfang des Jahres sei die Idee geboren worden, seriöse Anbieter zu zertifizieren. Allerdings wollte man die Kriterien nicht selbst erstellen, nahm die Verbraucherzentrale NRW mit an Bord. Kesting: "Die Verbraucherzentrale kennt die Belange der Kunden, ist aber keine Prüfungs-organisation." So enstand die bundesweit einmalige Zusammenarbeit von Zertifizierern und Ver- braucherschützern, die den Kriterienkatalog entwickelten.
Geprüft wird beispielsweise, ob die Shops gesetzliche Vorgaben in den Bereichen Jugendschutz und Fernabsatz einhalten, bei Datenschutz, Datensicherheit und Kundeninformation vorbildlich und verbraucherfreundlich agieren. "Wir überprüfen auch Auffindbarkeit und Lesbarkeit der geforderten Informationen. Wenn ein Shop die Ware auf Deutsch anbietet, dürfen die Geschäftsbedingungen nicht in Englisch drinstehen, die Infos müssen ausdruckbar sein und nicht beispielsweise schwarz auf dunkelblau stehen", so Kesting.
"Auch die Transparenz der Geschäftsabläufe ist wichtig". Auf Selbstauskünfte der Anbieter verlässt man sich nicht, sondern prüft Bestellmodalitäten, Auftragsbestätigung oder Widerrufsrechte mit Testbestellungen.
Ganz billig ist die Zertifizierung nicht: Ein Test kostet den Shop zwischen 10.000 und 30.000 Mark. Genau wie bei Kraftfahrzeugen ist die Plakette zeitlich begrenzt: halbjährlich wird nachgeforscht, ob der Shop die Bedingungen noch einhält. (mf)
www.rwtuev-at.de
www.vz-nrw.de