Von einem massiven Umsatzeinbruch im dritten Quartal (Stichtag: 28. Februar) des laufenden Geschäftsjahres 2002/03 berichtet Netzwerker 3Com. Statt der 356 Millionen Dollar im gleichen Quartal des Vorjahrs setzte der Netzwerker nur noch 244,9 Millionen Dollar um - ein Umsatzrückgang von 31 Prozent. 3Com macht massive Einbrüche vor allem im US-Geschäft bei fast allen Netzwerkkomponenten verantwortlich. An Verlusten schrieb 3Com 79,2 (Vorjahr: minus 236,1) Millionen Dollar.
Zugleich gab 3Com ein Joint Venture mit dem chinesischen Telecom-Ausrüster Hua-Wei bekannt. Zweck des Bündnisses, das unter dem Namen 3Com/Hua-Wei in Hongkong angesiedelt sein wird: 3Com will Enterprise-Netzkomponenten des chinesischen Anbieters unter eigenem Namen verkaufen und zugleich im chinesischen Markt Fuß fassen, während Hua-Wei vor allem den US-Markt angehen will. Die seit nunmehr zwei Jahren Verluste schreibende 3Com investiert 160 Millionen Dollar für einen Anteil von 49 Prozent.
Pikant an dem Übereinkommen ist, dass Netzwerk-Primus Cisco in den USA gerade Hua-Wei wegen angeblichen Plagiaten von Cisco-Routern und Copyright-Verstößen verklagt. Der chinesische Anbieter ist in den USA mit der Firma Future-Wei vertreten. Hua-Wei bestreitet diese Vorwürfe und erklärte, Cisco wolle einen unliebsamen Konkurrenten aus dem US-Markt verbannen. Fachleute erklärten allerdings, die inkriminierten Router wiesen eine verblüffende Ähnlichkeit bei der Software auf - inklusive Bugs. (wl)
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