Polycom-Chef Kay Ohse

"Visuelle Kommunikation wird die Killerapplikation"

30.03.2011

CP: Seit den Anfängen der Video- oder Bildtelefonie hat sich einiges getan. Was für Standards hat Polycom dahingehend gesetzt?

Ohse: Den schon bestehenden Videokompressionsstandard H.264, auch MPEG-4 AVC genannt, haben wir mit dem Zusatz High Profile weiterentwickelt. Damit erreichen wir die doppelte Auflösung bei gleicher Bandbreite oder die gleiche Auflösung bei halber Bandbreite. Letzteres kann bei einer Vielzahl angeschlossener Systeme sinnvoll sein. Ein zweiter von Polycom mit entwickelter Standard nennt sich SVC, Scalable Video Conferencing. Ebenfalls auf H.264-Basis, ermöglicht dieser eine sehr flexible Anpassung der Bild- und Tonqualität.

CP: Katastrophen wie die in Japan oder Krisenherde dürften das Thema Video Conferencing doch sicherlich vorantreiben.

Ohse: Ich denke, das muss man allgemeiner fassen. Wann immer Einschränkungen im Reiseverkehr stattfinden, wird der Ruf nach visueller Kommunikation in den Unternehmen laut. Sehr prominent sind da natürlich Aschewolke, Krisenregionen und Pandemien. Viel öfter ist die Einschränkung aber im eigenen Unternehmen zu suchen, nämlich durch die Reduzierung der Reisebudgets. Das macht auch viel Sinn, denn viele Meetings lassen sich mit visueller Kommunikation ersetzen, und derzeit strebt eine Jugend an die Arbeitsmärkte, die mit dieser Technologie sehr viel affiner umgehen als noch vor fünf Jahren der Fall war.

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