Server-Virtualisierung im Test

VMware vSphere vs. Microsoft Hyper-V

Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Hyper-V und vSphere: Arbeitsspeicher und Prozessoren

Zuteilen von virtuellen Prozessoren zu einer virtuellen Maschine in Hyper-V
Zuteilen von virtuellen Prozessoren zu einer virtuellen Maschine in Hyper-V

Insgesamt bietet vSphere bis zu 1 TB Arbeitsspeicher pro virtuellem Server, während Hyper-V derzeit nur 64 GB beherrscht. Virtuellen Servern lassen sich bis zu 32 virtuelle Prozessoren zuweisen, während Hyper-V aktuell nur bis zu 4 virtuelle Prozessoren pro virtuellem Server unterstützt. Ab Hyper-V 3.0 und Windows 8 Server will Microsoft diese Grenze erhöhen.

Grundsätzlich ist die Bereitstellung von virtuellem Arbeitsspeicher und der Leistungsverbrauch der Server in vSphere derzeit noch besser gelöst. Zwar bietet Microsoft mit Windows Server 2008 R2 SP1 die Möglichkeit, über Dynamic Memory den Arbeitsspeicher dynamisch zwischen virtuellen Servern eines Hosts zu verteilen. Aber mit VMware lassen sich derzeit noch weit mehr virtuelle Server pro Host betreiben. Außerdem gelingt es vSphere besser, nicht mehr benötigen Arbeitsspeicher für andere virtuelle Server frei zu machen.

Zusätzlich erlaubt vSphere Administratoren, den virtuellen Servern mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung zu stellen als der physische Host tatsächlich besitzt. Diese Funktion, Memory Overcommit genannt, ermöglicht mehr virtuelle Maschinen pro Host. Das spielt vor allem in Umgebungen eine Rolle, die mit Virtual Desktop Infrastructure (VDI) arbeiten, also Arbeitsstationen virtuell zur Verfügung stellen. In diesem Zusammenhang spielt auch die VMware-Technologie Transparent Page Sharing eine Rolle. Diese erlaubt es, dass sich virtuelle Maschinen Arbeitsspeicher und gemeinsamen Code teilen. Besonders beim Einsatz zahlreicher virtueller Maschinen auf einem Host verringert sich dadurch der Verbrauch des Arbeitsspeichers. Auch hier bietet Hyper-V keine vergleichbare Lösung an.

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