Warten auf die Systems: Die Hersteller kündigen an, der Handel sucht das Neue

24.10.1997

MÜNCHEN: Kurz vor der Systems '97 haben Hersteller aus vielen Produktbereichen neue Modelle angekündigt, ohne jedoch konkrete Preise zu nennen. Trotzdem läßt das Nahen der neuen Ware einiges an Bewegung in den nächsten Wochen erwarten. Alle Preisinformationen stammen aus dem ComputerPartner Informationssystem.

Viel Neues im Scannermarkt

Nach den Vorstellungen von HP sollen zukünftig Scanner in brei

ter Front Einzug im Consumer-Markt halten. Folgerichtig ist auch gleich ein neues Modell am Markt erschienen, der Scanjet 6100C. Aber auch andere Unternehmen sind rührig: Agfa hat sich Ende September als Hersteller in den unteren Preisklassen vorgestellt und setzt stärker als bisher auf Händler-Unterstützung. Im untersten Preissegment ist auch Logitech mit einem neuen Einzugscanner vertreten. Soviel neues bringt natürlich auch den Preis in Bewegung. So liegt der durchschnittliche Einkaufspreis für Scanner mit einer Auflösung von 600 dpi jetzt bei 1.092 Mark, also minus 3,4 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Multifunktionsgeräte auf dem Vormarsch

Nochmals um zwei Prozent ist der durchschnittliche Händlerpreis für Multifunktionsgeräte gesunken, auf nunmehr 1.215 Mark. Derzeit werden diese Kombigeräte von Brother, Canon und HP angeboten, aber weitere Hersteller wie etwa Xerox stehen Gewehr bei Fuß, sagen Marktbeobachter doch Wachstumsraten von über hundert Prozent für das kommende Jahr voraus. Nach wie vor dominiert die Tintenstrahltechnologie, aber Geräte mit Laserdruckwerk werden wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. Zunächst sind es jedoch simple Printer-/Scannerkombinationen ohne Faxfunktion, die per Laser drucken. Ein Beispiel ist der HP Campion für unter 400 Mark Händler-EK.

Fast Ethernet gut im Geschäft

Auch Kunden, die noch nicht über ein schnelles 100 Mbit-Ethernet verfügen, sollte man anraten, neue PCs schon jetzt mit einer kombinierten 10/100 Mbit-Netzwerkkarte auszustatten. Dann müssen sie nicht mehr umkonfiguriert werden. Kostenseitig ist die Differenz zu reinen 10 Mbit-Karten gar nicht mehr so groß; schon für rund 100 Mark ist eine Kombikarte zu haben. Die Preisspanne ist allerdings recht groß. Für diese Preisbeobachtung wurden nur solche Karten berücksichtigt, die sich im üblichen Rahmen bis hin zu rund 350 Mark bewegen. Serverkarten mit integrierter Intelligenz, mit Fibre-Optic-Anschlüssen oder Mehrkanalkarten bewegen sich preislich schnell bis zu 2.000 Mark hinauf.

Gegenläufige Tendenzen bei Monitoren

Preislich tut sich momentan bei 17-Zoll-Monitoren nicht viel. Trotzdem ist der Markt interessant: Zum einen werden immer mehr Billigmonitore auf den Markt gebracht, die teilweise schon unter 500 Mark liegen. Aktuell etwa bei Aldi. Zum anderen kommen eine ganze Reihe von wirklich feinen Geräten in die Regale, die auch dem anspruchsvollsten Anwender genügen. Gerade mit diesen Modellen läßt sich dann auch ein schönes Geschäft machen, wenn auch nicht tagtäglich. Nokia ist beispielsweise nach einer schöpferischen Pause mit neuen Modellen stark im Vormarsch. Die höchsten Preise liegen derzeit übrigens bei 2.800 Mark im Händlereinkauf.

Warten auf DVD-RAM

Während sich die Hersteller von DVD noch um die gültigen Normen für die ROM-Version streiten, machen sich CD-Recorder dazu auf, auch zur Standardausstattung gehobener Rechnerkonfigurationen zu werden. Die CD-Recorder sind daher, wen wundert es, preislich recht attraktiv geworden. Im vergangenen Monat ist ein Preisverfall von 7,4 Prozent zu verzeichnen gewesen, gerade noch 756 Mark sind im Mittel für ein internes Laufwerk zu zahlen, die billigsten Geräte sind schon für knapp 500 Mark zu haben. Unterschiedlich ist natürlich die Software-Ausstattung, aber wirklich schlechte Treiber muß man schon suchen. Ebenfalls wichtig: Die Medien sind mittlerweile sehr günstig

Farblaserdrucker: noch nicht ganz Standard

Farblaser sind noch immer Luxus. Die Händler-Einstandskosten liegen derzeit bei rund 9.600 Mark. Postscript ist ebenso Standard wie drei bis fünf Farbdrucke pro Minute. Die durchschnittlichen Margen dürften um 15 Prozent betragen. Der Zubehörumsatz dürfte hier einiges wettmachen. Laut GfK sind 1996 in Deutschland rund 8.000 Farblaserdrucker verkauft werden, aber die Stückzahlen gehen nach oben. Und all diese Geräte wollen mit Toner und Trommeln gefüttert werden, auch Wartungsverträge für die teuren Ausgabegeräte kann man dem Anwender wohl wärmstens empfehlen. Insgesamt also gute Umsatzträger auch für längerfristige Geschäfte. (uw)

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