Kunden wollen Komplettlösungen

Warum KMUs kooperieren sollten

17.08.2011

85 Prozent der Kooperationen scheitern nach zwei Jahren

? Nach einer Untersuchung gehen 85 Prozent der Kooperation in den ersten zwei Jahren wieder auseinander, was sind die Hauptgründe dafür?

Herzog: Viele Kooperationen, nämlich die von Ihnen angesprochenen 85 Prozent, starten mit einer guten Idee und viel Idealismus. Jedoch wird die Kooperation immer noch als notwendiges Übel betrachtet und nicht als Alleinstellungsmerkmal unserem Kunden gegenüber oder als Möglichkeit, das laufende Geschäft zu verbessern. So professionell wie viele Unternehmen geführt werden, so unprofessionell gehen die Unternehmer mit ihrer "zweiten Firma", der Kooperation um. Dabei ergeben sich bei richtiger Führung für alle Beteiligten, nämlich Kunde und Kooperationspartner, nur Vorteile.

Die meisten Gründe, warum Kooperationen nach relativ kurzer Zeit wieder auseinander gehen, sind nach wie vor, dass die Partner untereinander kein Vertrauen aufgebaut haben und dass viele Partner den Verlust ihrer Eigenständigkeit fürchten (was natürlich überhaupt nicht stimmt). Es gibt keine festen Regeln, nur unzureichendes Marketing und eine unprofessionelle Koordinierung. Ebenso fehlen feste Ansprechpartner für Kunden, Partnerunternehmen und deren Mitarbeiter.

? Welche Lösungsansätze bestehen, um Kooperationen langfristiges Überleben zu sichern?

Herzog: Die von mir begleiteten Kooperationen sind seit langen Jahren erfolgreich am Markt und haben sich in ihrer Region fest etabliert. In allen erfolgreichen Kooperationen gibt es einen "Macher". Aber auch hier merke ich, dass dieser an seine zeitlichen und betriebswirtschaftlichen Grenzen stößt. Maßnahmen dauern dann in der Umsetzung zu lange.

Daher haben wir, VerbundWerk Deutschland, die Ausbildung zum Kooperations-Manager/in mit der GOAB in Offenbach entwickelt. Seit Januar 2011 bieten wir diesen Fernlehrgang und eine Reihe diesbezüglicher Seminare an. Aufgrund der Erfahrung der ersten Lehrgänge überarbeiten wir im Moment die Inhalte noch stärker auf die kooperationsspezifischen Inhalte des Lehrgangs.

In diesen Weiterbildungsmaßnahmen, die übrigens in manchen Bundesländern gefördert werden, wird die Kooperationserfahrung von kompetenten Referenten weitergegeben.

Nach der Teilnahme an diesen Lehrgängen und Seminaren fällt es vielen Führungskräften, den "Machern", leichter, die alltäglichen Probleme einer Kooperation dauerhaft zu lösen und Verbesserungen im Sinne der Kunden und der Partnerbetriebe umzusetzen. Das führt letztlich dazu, dass die Kooperation erfolgreicher wird und mehr Anerkennung am Markt erfährt. Nichts ist motivierender als der Erfolg.

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