Was ist eigentlich DVB-T?

03.02.2005

Mit DVB-T wird das terrestrische digitale Fernsehen bezeichnet. Es ist die Abkürzung für Digital Video Broadcasting-Terrestrial. Dabei handelt es sich um eine Variante des digitalen Fernsehstandards DVB, die in Europa und anderen Staaten für die Übertragung von digitalem Fernsehen per Antenne verwendet wird.

Aufgrund der digitalen Übertragung können auf einem herkömmlichen analogen Kanal drei bis fünf Programme in normaler Fernsehqualität (PAL) gleichzeitig ausgestrahlt werden, oder alternativ ein Programm mit höherer Auflösung (HDTV).

Da DVB-T-Empfänger empfindlicher sind als ihre analogen Kollegen, und zudem die digitale Signalübertragung Störungen von vorneherein ausschließt, lässt sich auch die Sendeleistung, bei gleicher Reichweitenabdeckung verringern.

Störungen oder Schnee im Bild gehören mit DVB der Vergangenheit an. Entweder wird das Programm in Topqualität empfangen oder der Bildschirm bleibt schwarz. Reflexionen der Hochfrequenz an Gebäuden (Mehrfachempfang), die früher zu so genannten Geisterbildern führten, stellen auch kein Problem mehr dar. Im Gegenteil, eine raffinierte Elektronik im DVB-T-Gerät kann diese "zusätzlich" empfangenen Daten decodieren und erlaubt somit den Empfang auch an ungünstigen Standorten.

Herkömmliche Fernsehgeräte sind natürlich nicht DVB-T-tauglich. Sie benötigen eine so genannte Settop-Box, die über eine kleine Stabantenne digitalen Empfang erlaubt. An den analogen Fernseher wird die Settop-Box per Scart angeschlossen. Dank der digitalen Übertragung und der Unempfindlichkeit gegenüber Störungen ist sogar mobiler Empfang während der Fahrt möglich. Bis zu 200 Kilometer pro Stunde kann sich der Empfänger bewegen, ohne dass Störungen auftreten. Vielleicht wird es in Zukunft auch Busse geben, in denen ein Fernseher das laufende Programm überträgt.

Laut Beschluss der Bundesregierung vom 24. August 1998 ist die vollständige Abschaffung der analogen Ausstrahlung von Fernsehprogrammen in Deutschland bis spätestens zum Jahr 2010 vorgesehen.

Hans-Jürgen Humbert

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