Entscheidung nach Mustern

Was meinen Sie - werden Sie manipuliert?

08.02.2012

Manipulationen sind nicht per se schlecht

Wir entscheiden nach Mustern. Die Verhaltensökonomie - als im Moment sehr hoch gehandelte Symbiose zwischen Ökonomie, Psychologie und Neurowissenschaften - hat genau diese Muster erforscht. Ein wenig erschreckend ist dabei, dass diese Muster ganz gut vorhersagbar sind. Nicht alle. Aber doch eine so große Anzahl, dass sie beschreibbar sind. Alles, was ich beschreiben kann und was sich mit ziemlicher Genauigkeit wiederholt, ist aber leider auch die Steilvorlage für Manipulationen. Manipulationen sind allerdings nicht per se schlecht. Sie sind nur dann schlecht, wenn man uns veranlasst etwas zu tun, was wir eigentlich nicht tun wollten und was uns Schaden zufügt.

Werden wir etwa wirklich manipuliert?

Gibt es Führer, die über eine Art von Geheimwissen verfügen? Dieses aber nicht bekannt geben wollen, weil sie eine Massenpanik befürchten? Das wäre eine Erklärung. Stimmte sie nicht, müsste man annehmen, wir würden langsam aber sicher verdummen. Über 4 Milliarden Seitenaufrufe pro Jahr bei Google. Das sind etwa 120 pro User. In Deutschland. Ganz nebenbei kaufen wir noch 400 Millionen Bücher pro Jahr. Elf pro Bundesbürger. 18 Millionen Tageszeitungen werden täglich verkauft. Etwa vier Stunden täglich verbringt der Deutsche nebenbei noch vor der Glotze. (Wann schlafen wir eigentlich?)

Machen wir einen Sprung in die große weite Welt: Facebook. Facebook übertitelt seine Seite gerne mit: "Facebook ermöglicht es dir, mit den Menschen in deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen." 750 Millionen Menschen weltweit nutzen Facebook. (Laut Herrn Zuckerberg, dem Gründer von Facebook …). Weitere Statistiken über die Anzahl von versendeten SMS, E-Mails oder die Nutzung von "Twitter" etc. würden hier nur langweilen. Es kann also nicht daran liegen, dass wir über zu wenig Informationen verfügen. Als mündige Bürger oder mündige Verbraucher. Aber warum ändert sich nichts? Warum nehmen wir Katastrophen hin? Warum fragen wir nicht weiter nach? Davon werden Sie in diesem Buch noch viel hören.

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