"Wir werden einen Produktaustausch von 50 Prozent vornehmen"

11.11.1999
DORNACH: Compaq hat derzeit einen Anteil von 7,5 Prozent im deutschen Panel-Markt. Künftiges Wachstum soll aber nicht über Preis-Dumping und Stückzahlen, sondern über High-End-Produkte generiert werden. Dafür ist Compaq jetzt eine Partnerschaft mit Bildröhrenhersteller Sony eingegangen.

Wie bereits 1998 ist auch das laufende Geschäftsjahr kein Zuckerschlecken für die Monitor-High-End-Anbieter: Markenhersteller haben in Deutschland laut GfK Marktanteile verloren (siehe <B>ComputerPartner</B> 34/99, Seite 56). Gängige Devise zum Jahresende: Viele Hersteller sind froh, wenn sie ihr Umsatzniveau vom Vorjahr bei höherem Stückzahlenabsatz halten können.

Als ein Grund für die Misere wird vom Wettbewerb auch das Eindringen der PC-Hersteller wie Compaq in das Monitorgeschäft genannt. "Wir wollten 1999 wieder doppelt so schnell wachsen wie der deutsche Gesamtmarkt. Und das werden wir auch schaffen - die Ziele für das vierte Quartal sind bereits erreicht. Unsere Vorgaben, was Marktanteile betrifft, haben wir sogar übertroffen: Laut GfK hatten wir im Juni/Juli am deutschen Panel-Markt einen Anteil von 7,5 Prozent", sagt Alfred Stein-ecker-Nehls, Business-Manager der Monitor-Division bei Compaq.

Zum Vergleich: 1998 verzeichnete der Anbieter ein Wachstum von 56 Prozent mit 250.000 abgesetzten Monitoren; der deutsche Gesamtmarkt registrierte dagegen nur eine Steigerung von 28 Prozent.

Den Plan für das Jahr 2000 hatte Steinecker-Nehls bereits im <B>ComputerPartner</B>-Interview angekündigt: im deutschen Monitormarkt Nummer eins zu werden. "Wir wollen nicht durch Preis-Dumping Volumen generieren wie einige unserer Mitbewerber, sondern wir setzen auf profitables Wachstum mit Partnern", so der Compaq-Manager. Immerhin liege die Marge für seine Produkte mit über drei bis vier Prozent über dem Durchschnitt. "Wir wachsen entgegen der allgemeinen Markttendenzen. Mit uns konnte in diesem Jahr nur noch Eizo positives Wachstum verzeichnen", stellt Steinecker-Nehls fest.

Die Bindung zwischen Partnern und Hersteller will der Compaq-Mann im nächsten Jahr durch zwei Faktoren intensivieren: Erstens soll das Fachhandelskonzept "Monitime", gemeinsam mit Ingram Macrotron ins Leben gerufen und weiter ausgebaut werden (siehe dazu Kasten). Zweitens setzt der Manager auf eine umfassende Produktumstellung - unter dem Motto: "Compaq goes flat" - mit einer entsprechenden Marketingoffensive. "Mit den neuen FT-Trini-tron-Röhren von Sony haben wir jetzt eine Antwort im High-End-Segment auf Mitsubishis Natural-Flat-Röhren. Wir werden hier einen Produktaustausch unseres Sortiments von 50 Prozent vornehmen", kündigt Steinecker-Nehls an. Noch im Herbst kommt der 19-Zöller mit SonyTrinitron-Röhre und Compaq-Label auf den Markt. Ein neuer 21-Zöller soll bald folgen.

Die Ankündigung vom neuen Compaq-CEO, Michael Capellas, unter dem Namen "Non-Stop-Solutions" die E-Business-Aktivitäten des Herstellers zu verstärken, interpretiert Steinecker-Nehls deutschlandgerecht: "Das Internet-Konzept setzt hierzulande klar auf den Handel. Wir werden - auch für die Monitor-Division - die Kommunikation über das Web forcieren, dabei aber unsere Partner in die Infrastruktur einbinden." (ch)

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