Wireless LAN: ohne lange Leitung?

25.10.2001

"Wird Wireless LAN wirklich so ein Renner, wie allgemein von den Herstellern propagiert wird?" Mit dieser Frage eröffneten Damian Sicking und sein Co-Moderator, ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert, die Systems-Talkrunde "Wireless LAN - ohne lange Leitung". Intel-Manager Martin Böttner vertrat die Ansicht, dass es für Wireless-LAN viele interessante Ansätze gebe - vor allem in den vertikalen Märkten. Was im Moment fehle, sei die Brücke zu den Anwendern. "Wir müssen nur die Applikationen zu den Kunden bringen," erklärt Böttner. Andreas Waibel, Geschäftsführer des PC-Herstellers Waibel GmbH, schoss dagegen: "Dafür interessiert sich keiner."

Peter Leunig vertrat als Geschäftsführer der Leunig GmbH die Fraktion der Kabelhersteller. Er räumte dem Wireless LAN Chancen ein, aber es werde die Kabel nicht verdrängen: "Beim Kabel stehen viel höhere Übertragungsraten zur Debatte." Dem stimmte auch Böttner zu. Doch bei industriellen Anwendungen zum Beispiel in der Logistik, im Krankenhaus oder im privaten Bereich seien solche Bandbreiten nicht erforderlich.

"Trotzdem werde ich meinen Kunden diese Technologie nicht verkaufen. Lieber rate ich, sie sollen noch zwei Jahre warten", winkte Waibel kopfschüttelnd ab. Sicking umriss zum Abschluss das Geschäft mit Wireless LAN kurz und prägnant mit drei Worten: "Babymarkt im Entstehen." (gn)

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