Zunehmende Bedeutung der Älteren auf dem Arbeitsmarkt

31.05.2007
Die verbreitete Vorstellung, dass ein Jugendwahn in der Arbeitswelt immer mehr um sich greift, entbehrt jeder Grundlage. Vielmehr trifft das Gegenteil zu: Im Erwerbsleben verschiebt sich die Struktur immer mehr hin zu den Älteren.

Die verbreitete Vorstellung, dass ein "Jugendwahn" in der Arbeitswelt immer mehr um sich greift, entbehrt jeder Grundlage. Vielmehr trifft das Gegenteil zu: Im Erwerbsleben verschiebt sich die Struktur immer mehr hin zu den Älteren.

Zu dem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in einer aktuellen Untersuchung. So hat die Zahl der Erwerbstätigen unter 40 Jahren in den letzten Jahren spürbar abgenommen und zieht erst mit dem jüngsten Konjunkturaufschwung wieder etwas an. Dagegen ist die Zahl der Erwerbstätigen im Alter von mehr als 50 Jahren deutlich und stetig gewachsen - von 8 Millionen im Jahr 1998 auf 9,5 Millionen (2006). Gegenläufige Entwicklungen zwischen Älteren und Jüngeren zeigen sich sowohl bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, den geringfügig Tätigen als auch bei den Beamten. Bei den Selbstständigen hat die Zahl der Älteren überdurchschnittlich zugenommen. Ebenfalls ist der auf ältere Arbeitnehmer entfallende Anteil am gesamten Arbeitsvolumen gestiegen.

Diese Entwicklung ist laut DIW vor allem darauf zurückzuführen, dass die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit auf ihren Arbeitsplätzen altern. Allerdings trägt die demografische Entwicklung nur zu einem Teil zu einer Verschiebung des Erwerbspersonenpotentials hin zu den Älteren bei. Hinzu kommt, dass die Älteren - insbesondere Personen ab 55 Jahren - länger im Erwerbsleben bleiben wollen. Das liegt vor allem daran, dass infolge der vermehrten Bildungsanstrengungen seit Mitte der Sechziger Jahre das Qualifikationsniveau der Gruppe der Erwerbspersonen im Alter von 50 Jahren und mehr deutlich gestiegen ist, und - wie auch ein internationaler Vergleich zeigt - ältere Personen mit einem höheren Ausbildungsabschluss stärker als Geringqualifizierte dazu neigen, erwerbstätig zu sein. Die Strukturverschiebung wird noch an Tempo gewinnen, wenn die meist gut ausgebildeten 40 bis 49-Jährigen, die zu Zeiten des Baby-Booms geboren sind, altern.

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