Interview mit MMD-Chef Schade

"2011 wollen wir mit Philips den B2B-Durchbruch wagen"

15.12.2010

CP: TPV ist in erster Linie Auftragsfertiger, die beiden Eigenmarken AOC und EnVision für den US-Markt sind eher consumer-lastig und gelten auch nicht als A-Brands.

Schade: Das ist gerade der Punkt. Philips kam dem Wunsch von unserer Mutter entgegen, ein A-Brand ins Portfolio aufzunehmen. 2005 hat TPV ja auch schon das Monitor-OEM-Business von Philips übernommen.

CP: In Deutschland sieht man Philips als Monitormarke hauptsächlich bei den Retailern und daher auch eher als B2C-Marke. Ist das in anderen Ländern auch so?

Schade: Nein, es ist richtig, dass wir beziehungsweise Philips bei Bildschirmen in Deutschland in erster Linie als B2C-Marke wahrgenommen werden. Unsere Strategie für 2011 ist aber, den B2B-Anteil deutlich zu stärken. Deshalb haben wir neben Ingram Micro jetzt auch Actebis als Distributor für Deutschland mit ins Boot geholt und wollen so im dedizierten Fachhandel wachsen in dem Versuch, das Direktgeschäft mit den Partnern zu limitieren. Im Consumer- oder B2C-Segment sehr stark sind wir auch in den Niederlanden, während Philips in den anderen Benelux-Ländern, vor allem in Belgien, sowie in Frankreich, der Schweiz und in Skandinavien vor allem als B2B-Marke auftritt.

Da wir B2B und B2C auf keinen Fall verwässern wollen, fahren wir eine klare Multichannel-Strategie mit unterschiedlichen Features wie 16:9-Format und High Gloss für B2C-Displays sowie Höhenverstellbarkeit und Pivot-Funktion im Business-Umfeld. Hier kommt es uns auch darauf an, Nachhaltigkeit zu demonstrieren, wofür viele unserer B2B-Produkte laut EPA Gold zertifiziert wurden. Nur bei B2B-Monitoren haben wir den Philips PowerSensor verwirklicht. Zwei Infrarotsensoren erkennen, ob jemand vor dem Bildschirm ist oder nicht. Ist er oder sie gerade in der Kaffeepause oder in einem Meeting, schaltet sich die Bildschirmhelligkeit herunter, womit in der ersten Generation schon 50 Prozent und jetzt 70 Prozent des Stromverbrauchs reduziert werden, und das unabhängig, ob mit LED- oder herkömmlichem CCFL-Backlight. Darüber hinaus haben wir hinten noch ganz konservativ an einen Ein- und Ausschalter gedacht. Problem dabei ist aber, dass der auch bedient werden muss, gerade deshalb haben wir den PowerSensor entwickelt. 2011 wollen wir nahezu alle B2B-Monitore mit PowerSensor ausliefern. Der Link dazu lautet http://www.powersensormonitor.com.

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