SAP-Outsourcing stärken

All for One Steeb will Fiducia-Töchter übernehmen

05.02.2013
SAP-Dienstleister All for One Steeb plant, die SAP-Mittelstandstöchter von Fiducia zu akquirieren. Die Verhandlungen sollen noch im ersten Quartal 2013 abgeschlossen werden.
Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Steeb AG
Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Steeb AG
Foto: All for One

SAP-Dienstleister All for One Steeb (All for One) plant, die SAP-Mittelstandstöchter von Fiducia zu akquirieren. Beide Unternehmen verhandeln momentan über eine langfristige Partnerschaft im SAP-Markt.
Konkret interessiert ist All for One an den Fiducia-Töchtern Orga Gesellschaft für automatische Datenverarbeitung mbH und Orga Consulting GmbH. Beide Unternehmen sind in Karlsruhe ansässig. Im Rahmen der weiter gehenden Kooperation wollen sich Fiducia und All for One außerdem gegenseitig bei der Gewinnung neuer Kunden unterstützen.

Für die All for One Steeb AG würde die angestrebte Marktpartnerschaft zu einer weiteren Stärkung ihres SAP-Outsourcing- und Application-Management-Geschäfts führen. Das zusätzliche jährliche Umsatzvolumen dürfte bei anfänglich etwa acht bis neun Millionen Euro. Die Verhandlungen über die mögliche Übernahme sollen noch im ersten Quartal 2013 abgeschlossen werden.

Allo for One Steeb erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr 2011/2012 einen Umsatz von 153 Millionen Euro und legte damit ein sattes Plus von rund 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr (90,2 Millionen Euro) hin. Ein großer Teil (17 Prozent) dieses Umsatzes steuerte der Verkauf von Software-Lizenzen bei, den das Systemhaus fast verdoppeln konnte. Die Erlöse in diesem Segment stiegen auf 26,5 Millionen Euro, das sind 90 Prozent mehr als im Vorjahr.

SAPs erfolgreichster Partner in der DACH-Region

Zu diesem Umsatzsprung trug nicht nur die im November 2011 übernommene SAP-Tochter Steeb bei, sondern auch die von All for One entwickelten Zusatzlösungen. SAP-Anwender können diese Applikationen und Dienste über eine virtuelle Zusatzlösungsfabrik abrufen und nutzen.

Wolfgang Räth, Geschäftsleitung Vertrieb All for One Steeb (li.)nimmt den Award von Jochen Wießler, bei SAP Leiter EcoSystems & Channels DACH,entgegen.
Wolfgang Räth, Geschäftsleitung Vertrieb All for One Steeb (li.)nimmt den Award von Jochen Wießler, bei SAP Leiter EcoSystems & Channels DACH,entgegen.
Foto: All for One Steeb

Im Januar wurde das Unternehmen von SAP als erfolgreichstes Systemhaus im deutschsprachigen Raum mit dem "Partner Excellence Award 2013 for Top Partner Industry Impact" ausgezeichnet.
All for One Steeb betreut in der DACH-Region über 1.400 Kunden im Rahmen von SAP-Softwarewartungs- und Outsourcing-Verträgen. Nach eigenen Angaben verfügt das Unternehmen damit über die größte SAP-Mittelstandskundenbasis in dieser Region.

Prognosen für 2012/2013 angehoben

In den Konzernabschluss des ersten Quartals 2012/2013 (1. Oktober bis 31. Dezember 2012) flossen neben Steeb auch die Umsätze der myOSC.com AG sowie deren Töchter mit ein, die seit dem 1. November 2012 zu All for One gehören.

Der SAP Komplettdienstleister steigerte in diesem Zeitraum den Umsatz um 35 Prozent von 33,9 Millionen auf 46 Millionen Euro. OSC steuerte zu diesem Ergebnis 1,7 Millionen Euro bei. Die wiederkehrenden Umsatzerlöse aus Outsourcing Services (einschließlich Softwarewartung) kletterten um 63 Prozent auf 20,2 Millionen Euro. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beträgt jetzt 44 Prozent, das sind sieben Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Lizenzumsätze sanken um 19 Prozent auf 7,1 Millionen Euro, dagegen verzeichneten die Consulting-Umsätze (17,1 Millionen Euro) ein dickes Plus von 43 Prozent. Die Anzahl Mitarbeiter legte um 16 Prozent auf 791 zu.

Angesichts der guten Entwicklung im ersten Quartal 2012/2013 hat All for One ihre bisherige Gesamtjahresprognose für 2012/13 angehoben. Ursprünglich geplant war ein Umsatz von 170 Millionen Euro sowie eine EBIT-Marge von 5 Prozent. Jetzt peilt das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 180 Millionen Euro und ein EBIT von 9 Millionen Euro an - obwohl die Geschäftsleitung darauf hinweist, dass sich die Risiken konjunktureller Rückschläge sich weiter erhöhen. Die Zuversicht ist also groß.

(rb)

Zur Startseite