Hacker machen ernst

Angriff auf Panda Security

07.03.2012

Verräter unter den Hackern

Die britische Polizei ging gegen zwei weitere Internet-Aktivisten vor.
Die britische Polizei ging gegen zwei weitere Internet-Aktivisten vor.

Die britische Polizei erklärte, gegen zwei weitere Internet-Aktivisten vorgegangen zu sein. Einer davon muss sich auch in den USA wegen mutmaßlicher Hacker-Aktionen verantworten. Zudem stehe ein 17-Jähriger aus Südlondon im Königreich unter Verdacht, sich illegal Zugang zu Computersystemen verschafft zu haben. Scotland Yard werde unabhängig von den USA gegen die Hacker vor Gericht ziehen, hieß es in einer Stellungnahme. Insgesamt werde in Großbritannien in dem Fall nun gegen vier junge Hacker juristisch vorgegangen.

Ein prominenter Hacker mit Decknamen "Sabu" soll die Männer verraten haben. "Wie immer hat das FBI angedroht, ihm seine Söhne wegzunehmen", hieß es in dem Bekennerschreiben. "Wir verstehen, aber auch wir waren Deine Familie." Sabu war laut Gerichtsdokumenten bereits im Juni 2011 verhaftet worden, nach Informationen des Wall Street Journal auf Basis eines anonymen Hinweises. Im August legte er ein Geständnis ab.

Dass es dennoch ein weiteres halbes Jahr brauchte, bis die Strafverfolger nun gegen die Szene losschlugen, liegt an deren Struktur. Es handelt sich nur um lose zusammengewürfelte Gruppen, die zudem noch grenzüberschreitend tätig sind. Mit dieser Aufstellung war es den Hackern laut der Bundesstaatsanwaltschaft von Manhattan sogar gelungen, eine Telefonkonferenz internationaler Polizeibehörden abzuhören.

Die Protestbewegung Anonymous und diverse Splittergruppen hatten im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt. Als eine Art digitale Spaß-Guerilla hatten sie es vor allem auf Unterhaltungsfirmen wie Sony abgesehen. Einige Hacker verfolgten jedoch auch explizit politische Ziele - etwa mit der Unterstützung der Enthüllungsplattform Wikileaks. Es gelang ihnen unter anderem, in die Computersysteme US-Sicherheitsberaters Stratfor einzudringen. Wikileaks veröffentlichte Tausende E-Mails von Stratfor. (dpa/rw)

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