Autodigit setzt auf Wachstum im Nischenmarkt

22.04.1999

FRANKFURT/MAIN: Während im Bereich kommerzieller DMS-Lösungen der Kampf um Marktpositionen bereits voll entbrannt ist, setzt die Autodigit Software AG mit ihrer DMS-Lösung gezielt auf die Marktnische der technisch orientierten Büros. Im Rahmen ihres neuen Vertriebspartnerkonzeptes möchten die Frankfurter jetzt Fachhändler, VARs und Systemhäuser für dieses Marktsegment begeistern.Der Dokumentenmanagement-Markt ist nach Ansicht von Dan Sommer, Vorstandsvorsitzender der Autodigit Software AG in Frankfurt, einer der letzten großen Wachstumsmärkte, in dem die Karten noch nicht verteilt sind. "Der riesige Markt der kleineren technischen Büros beispielsweise wurde bislang noch nicht bearbeitet. Hier bieten sich Händlern, VARs und Systemhäusern jetzt große Chancen den Markt zu erschließen und eigene Claims abzustecken", ist er überzeugt.

Autodigit entwickelt Dokumentenmanagement-Lösungen, die in der Vergangenheit überwiegend in größeren, technisch orientierten Industriebetrieben und bei Energieversorgern eingesetzt wurden. Analog zur Entwicklung im gesamten DMS-Markt wächst allerdings auch diese Nische. Zunehmend erkennen nach Sommers Worten kleinere Unternehmen wie Planungs- und Ingenieurbüros die Notwendigkeit des Einsatzes von Dokumentenmanagement-Systemen.

"Hier wird mit einer großen Anzahl von Dokumenten und Zeichnungen gearbeitet, die zum Teil in der EDV, zum anderen Teil in Ordnern oder Projektmappen aufbewahrt werden. Diese Daten müssen häufig schnell, komplett und in der aktuellen Version zur Verfügung stehen. Hier setzt unsere Software an."

Zwar wird Autodigit laut Sommer Großunternehmen auch weiterhin im Direktvertrieb betreuen, das Potential des breiten Marktes jedoch möchte man im Rahmen von Partnerschaften gemeinsam mit Softwarehäusern und dem Fachhandel erschließen.

Integration als Schlüssel

Kleine und mittelständische Unternehmen aus dem technischen Bereich für den Einsatz von Dokumentenmanagement-Systemen zu interessieren, lautet die Zielvorgabe. Sie gilt es nach Sommers Worten zu überzeugen, daß eine dedizierte DMS-Lösung dazu beiträgt, technische Dokumente übersichtlicher als bisher zu organisieren, und deren Pflege und Revision deutlich beschleunigt und gleichzeitig vereinfacht.

Als Schlüssel dazu betrachten die Entwickler die Integration von Autodigit mit Standard-Softwarepaketen wie "Auto CAD", "MS Outlook", "Exchange" und "MS Office" sowie die Verbindung zu "SAP R/2" und

"R/3" (über "Archivelink") und zum Workflowpaket "Powerwork". Die neue Version 3.18 der DMS-Software ist in der Lage, sowohl eingehenden Schriftverkehr und Office-Dokumente als auch großformatige Vorlagen wie technische Zeichnungen zu verwalten. Das schließt auch Dokumente in der Größe mehrerer DIN-A0-Seiten ein.

Unterstützung von Profi

Eine Reihe von sogenannten Rasterfunktionen adressiert die speziellen Anforderungen der technisch orientierten Zielgruppe. So wurde beispielsweise eine "Office-to-Raster-Schnittstelle" implementiert, die es erlaubt, Word-Dokumente in einem Rasterformat abzuspeichern. Über einfache Raster-Viewer können dann verschiedenartige Dokumente wie CAD-Zeichnungen, Stücklisten oder Word-Briefe einheitlich dargestellt werden. Neu ist ebenfalls eine Stempelfunktion. Sie ermöglicht den Ausdruck von Zusatzinformationen auf zu vervielfältigende Rasterdokumente, ohne diese zu verändern. An beliebiger Stelle können freie Textangaben in beliebiger Größe und Ausrichtung plaziert werden.

Zur besseren Datenorganisation ermöglicht die Autodigit-Software die Erstellung von sogenannten Projektcontainern. Die in diesen Containern archivierten Dokumente können als Ganzes versendet und geplottet werden und bieten so dem Anwender eine einfache Übersicht über alle zu einem Projekt gehörenden Dokumente.

Die echten Nutzenvorteile technisch orientierter DMS-Lösungen zeigen sich nach Sommers Worten über unterschiedlichste Branchen hinweg.

"Selbst bei Druckereibetrieben und Reprografie-Dienstleistern stellen wir mittlerweile ein gesteigertes Interesse an Print-on-Demand-Lösungen fest, die auf DMS basieren. Die Möglichkeit, unterschiedlichste Dokumente strukturiert zu verwalten, eröffnet erhebliche Kosteneinsparungspotentiale und erlaubt es den Betrieben, auch kleine Aufträge gewinnbringend abzuwickeln."

Mit einem neuentwickelten Kooperationskonzept wirbt Autodigit derzeit um Vertriebspartner aus den Bereichen Fachhandel, VARs und Systemhäuser. Ziel ist es nach Unternehmensangaben, innerhalb eines Jahres in Deutschland die Zahl der autorisierten Vertriebspartner von aktuell 15 auf zirka 150 zu erhöhen. Beste Voraussetzungen haben nach Sommers Angaben softwareorientierte Händler beispielsweise mit Auto-CAD-Erfahrung.

Tatkräftige Unterstützung bei der Konzeptionierung und Realisierung des Partnerkonzepts erhält Autodigit von Karl-Heinz Killeit, dem KHK-Gründer und -Ex-Geschäftsführer, der als Berater fungiert. Sommer möchte insbesondere von Killeits Erfahrung im indirekten Vertrieb profitieren, um bei drastisch gesunkenen Kosten bei der Software neue Kundenkreise in kleinen und mittleren Unternehmen zu erschließen.

"Herr Killeit hat bei KHK sehr erfolgreich ein Partnerkonzept aufgebaut. Gemeinsam mit ihm wollen wir die notwendige Vertriebsstruktur aufbauen, um unsere Produkte einem breiteren Markt anbieten zu können." (sd)

Mit einer Stempel-Funktion lassen sich Dokumente für spätere Weiterverarbeitung kennzeichnen.

Dan Sommer (links) möchte vom Channel-Know-how des ehemaligen KHK-Chefs Karl-Heinz Killeit profitieren.

Zur Startseite