Von Spiegelabtastung zu HD-Signalen

Das Fernsehen feiert 80. Geburtstag

01.09.2008
Philips Farbfernseher von 1963
Philips Farbfernseher von 1963

Für 1963 stehen zwei maßgebliche Daten in der TV-Historie: die Patentierung des PAL-Farbfernsehens und der Sendebeginn des ZDF. Zehn Millionen Geräte waren 1964 angemeldet und auf der 25. Großen Deutschen Funkausstellung startete Willy Brandt 1967 das Zeitalter der bunten Fernsehbilder.

1970 begründete ein Patent zweier Schweizer Physiker die Ära der Flüssigkristall-Bildschirme, die inzwischen die altgediente Bildröhre fast abgelöst haben. Seit 1975 ist eine Fernbedienung für TV-Geräte serienmäßig. 1977 wurde der Videotext von ARD und ZDF eingeführt.

Ein zweiter Tonkanal erlaubte ab 1981 die Übertragung von Stereosendungen. Und zeitgleich mit dem Kabel-Pilotprojekt starteten 1984 auch die ersten privaten Programme. Zusammen mit den 1985 präsentierten Geräten für den direkten Empfang von Satelliten-

Fernsehen waren dies die Voraussetzungen für die heutige Programmvielfalt. 1988 wurden erstmals mehr als vier Millionen Fernsehgeräte pro Jahr abgesetzt, in diesem Jahr werden es erstmals mehr als sechs Millionen sein.

Im November 1990 wurde die Nationale HDTV-Plattform Deutschland gegründet - mit dem Ziel, die Einführung des hoch auflösenden Fernsehens HDTV in Deutschland zu koordinieren. Dieses Projekt endete zunächst in der analogen Sackgasse. Aktuell läuft die HDTV-Einführung, diesmal unter digitalen Vorzeichen, auf vollen Touren.

September 1993 ist das Datum für die Gründung des europäischen DVB-Projekts (DVB = Digital Video Broadcasting). Der in diesem Kreis entwickelte technische Standard für digitales Fernsehen wurde 1995 für die ersten Ausstrahlungen verwendet, 1996 startete der erste Regelbetrieb mit digitalem Fernsehen in Deutschland. Mittlerweile ist der DVB-Standard mit seinen diversen Spezifikationen für Kabel, Satellit und die terrestrische Übertragung - sowohl für Fernsehen in Standard-Auflösung (SDTV), als auch für das hoch auflösende Fernsehen HDTV - weltweit im Einsatz.

Heute haben rund 98 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein Fernsehgerät, 40 Prozent davon besitzen sogar zwei oder mehr Geräte. Insgesamt rechnet die gfu mit rund 55 Millionen TV-Geräten in den deutschen Haushalten. Die Menschen sehen heute im Durchschnitt pro Tag rund 230 Minuten fern. Flache Bildschirmtechnologien haben der Röhre ihren Platz im Wohnzimmer streitig gemacht und ermöglichen mit ihren immer größeren Bildschirmen perfekte Heimkino-Atmosphäre. Zum Jahresende 2008 rechnen die Marktforscher mit rund 15 Millionen verkauften flachen LCD- und Plasma-TVs in den deutschen Haushalten.

Das Fernsehen folgt der allgemeinen Digitalisierung der Medien. Es bietet heute ein breites Spektrum vom großformatigen hoch auflösenden Fernsehen (HDTV) bis zum kompakten Mobil-TV. Auch der Übertragung von Fernsehsignalen mittels Internet-Protokoll (IPTV) kommt wachsende Bedeutung zu. Eine spannende und rasante Entwicklung, die sich auch 2008 fortsetzt, unterstützt von sportlichen Highlights und von der IFA in Berlin. (go)

Zur Startseite