Von Wolfgang Leierseder
Die Umstellung des Internets auf das Protokoll IPv6 rückt immer näher. Der Grund: Der IP-Adressvorrat, den das derzeit benutzte Protokoll IPv4 bereit stellt, neigt sich dem Ende zu.
Mit dem ehrwürdigen, 20 Jahre alten IPv4 (v4 ist gleich Version 4) und seinen 32 Bit-Adressen können insgesamt 4.294.967.296 eindeutige IP-Adressen vergeben werden. Das ist nicht nur zu wenig, um die Weltbevölkerung - derzeit rund 6,7 Milliarden - zu versorgen, sondern auch angesichts der Flut von Web-Handys und Smartphones, VoIP-Telefonen und anderen Internet-fähigen Geräten und Chips - Stichworte sind hier RFID, intelligente Haushaltsgeräte oder Industrial Ethernet - viele zu wenig.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele IP-Adressen für Sonderaufgaben eingesetzt werden, zum Beispiel für IP-Multicast, oder zu großen Teilnetzen (Class A mit je 16,8 Millionen Adressen) gehören, die längst vergeben sind. Etwa an die USA, die 74 Prozent aller IP-Adressen ihr eigen nennen können, während die neuen Schwergewichte des Internets, insbesondere China und Indien, zusammen soviel IPv4-Adressen besitzen wie zwei mittlere amerikanische Universitäten. Verständlich ist deshalb, dass sich diese Nationen für IPv6 stark machen.