Test

Das taugt der Mac-Klon Pearc Stylence

16.04.2009
Von Christian Möller

Wie Mac-OS X auf den PC kommt.

Hersteller Pearc geht einen anderen Weg als beispielsweise die Firma Efi-X. Es kommt keine zusätzliche Hardware zum Einsatz, um Mac-OS X auf dem PC zu installieren. Der Trick besteht darin, eine EFI-Partition auf der Festplatte zu erzeugen (was Mac-OS X ja eigentlich selber schon macht) und dort die passenden Hardware-Treiber zu installieren.

Der Vorgang an sich ist sehr kompliziert, denn man muss den PC zunächst von der speziellen Boot-CD hochfahren, auf der ein rudimentäres Darwin-System installiert ist. Darwin ist Apples Beitrag zur Open-Source-Gemeinde. Es enthält den Kern von Mac-OS X als frei verfügbare Software. Allerdings ohne Benutzeroberfläche und so muss man nach dem Start von der Boot-CD kryptische Kommandos eintippen, damit man anschließend von der Original-Leopard-Boot-DVD starten kann. Auch hier gibt es einen Fallstrick, denn der Boot-Vorgang funktioniert nur mit einer aktuellen Boot-DVD, auf der sich mindestens ein Mac-OS X 10.5.6 befindet. Ältere Versionen bleiben beim Booten hängen.

Klappt der Start von der Boot-CD kann man anschließend Mac-OS X auf der internen Festplatte installieren. Danach bootet das System von dieser. Nun muss man allerdings noch die EFI-Treiber einspielen, damit die Grafikkarte und weitere Hardware korrekt funktioniert. Dazu muss man wiederum Text-Befehle eintippen, diesmal in das Unix-Terminal von Mac-OS X.

Ist auch dies geschafft, bootet der Pearc fast genauso wie ein Mac. Die Grafikkarte wird erkannt und lässt sich mit voller 3D-Beschleunigung benutzen.

Die Installations-Prozedur nimmt einem der Hersteller des Pearc beim Kauf ab. Will man das System jedoch neu installieren oder auf eine größere Festplatte umziehen, kommt man um diesen Vorgang nicht herum.

Was nicht geht

Ähnlich wie beim Efi-X-PC muss man auch beim Pearc auf einige gewohnte Funktionen verzichten. Den Firewire-Target-Modus gibt es nicht. Man kann auch nicht von Firewire-Festplatten booten. Per USB-klappt das allerdings schon. Jedoch kann man zum Umschalten des Boot-Volumes nicht die Mac-OS-eigene Systemeinstellung "Startvolume" benutzen. Man muss dazu das PC-eigene Bios aufrufen und das Boot-Laufwerk hier auswählen.

Empfehlung

Abgesehen von der umständlichen Prozedur bei der Neuinstallation des Systems merkt man dem Pearc Advanced Stylence kaum einen Unterschied zu einem echten Mac an. Er fühlt sich an wie ein flotter Mac auch wenn das Design der Hardware nicht mit einem realen Mac von Apple konkurriert. Wer einen Mittelklasse-Mac mit vielen Anschlussmöglichkeiten braucht, für den ist dieser Clone durchaus eine Alternative. Allerdings bleibt offen, ob der Hersteller den Rechner weiterhin mit vorinstalliertem Mac-OS X verkaufen darf. (Macwelt/haf)

Feedback: christian.moeller@macwelt.de

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