Deutsche Unternehmen sind mit Offshore-Outsourcing unzufrieden

19.09.2006

Das Einsparpotential der Offshore-Anbieter nutzen die deutschen Unternehmen allerdings nicht für die vollständige Umsetzung eines Softwareprojekts. Vielmehr werden die Dienstleister aus Übersee von besonders sensiblen Entwicklungsphasen ausgenommen. So lehnen drei Viertel der Befragten eine Auslagerung in der strategisch wichtigen

Konzeptionsphase ab. Auch bei der abschließenden Integration einer Software bleiben Offshore-Anbieter von einer Beteiligung weitgehend ausgeschlossen. Rund 70 Prozent der IT-Entscheider sehen die mögliche Abhängigkeit von den Leistungen des Outsourcing-Partners als größtes Hindernis für eine Auslagerung an. Mehr als die Hälfte der Befragten fürchtet sich vor einem Know-how-Verlust. Mit der Ausgrenzung von

Offshore-Partnern in der Anfangs- und Endphase eines Software-Projekts bleiben die strategisch wichtigen Fäden in den Händen des deutschen Unternehmens. Die Dienstleistungen der Offshore-Anbieter werden fast ausschließlich in der Realisierungs- und Testphase eingeplant. In diesem Markt dürfen die deutschen IT-Dienstleister mit einer weiteren Intensivierung des Wettbewerbs rechnen.

Die heimischen Anbieter können gegenüber dem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis der Offshore-Konkurrenz vor allem mit

Standortvorteilen punkten. Zwei Drittel der Befragten räumen bei der Softwareerstellung der Kenntnis der gesetzgeberischen Vorgaben, eine hohe Priorität ein. Mehr als die Hälfte der IT-Entscheider sieht das Beherrschen der deutschen Sprache als wichtiges Vergabekriterium an.

Schließlich sind 83 Prozent der Auffassung, dass Lauf- und Betreuungszeiten bei Offshore-Partnern länger dauern als bei der Zulieferung durch deutsche Dienstleister. (mf)

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