Die kriminellen Angriffe aus dem weltweiten Netz nehmen zu

22.08.2005

Nach Feststellung Schilys haben sich die Techniken der Angreifer verändert. Der Trend gehe zu unauffälligen kleinen Programmen, die oft nur für eine bestimmte Zielgruppe in Umlauf gebracht werden. Nicht nur die Sicherheit sensibler Infrastrukturen wie die Energieversorgung oder der Grenzen überschreitende Geldverkehr ist gefährdet. Auch der wirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden. Allein durch das so genannten Phishing, das Abfischen vertraulicher Daten wie Passwörter oder Transaktionsnummern (TAN) beim Online-Banking, soll weltweit schon ein Schaden von schätzungsweise 2,5 Milliarden Dollar angerichtet worden sein.

Beim Kampf gegen diese virtuelle kriminelle Welt räumt Schily dem 1991 in Bonn eingerichteten Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Schlüsselrolle ein. Im ersten jetzt vorgelegten Sicherheitsbericht warnen die BSI-Experten vor neuen Bedrohungsformen. Angesichts der Vernetzung der Systeme könne es in kürzester Zeit zu "globalen Epidemien mit enormen finanziellen Auswirkungen auf die Gesellschaft" kommen.

Eine besondere Gefahr stellen "Bot-Netze" dar. Mit Hilfe Trojanischer Pferde infizierte Computer werden zusammengeschaltet und ferngesteuert. Darüber können Computerviren verbreitet und Spam-Mails verschickt werden. Der ahnungslose Computerbesitzer wird zum Mittäter. Im ersten Halbjahr 2004 bestanden diese Netze laut BSI aus durchschnittlich mehr als 30.000 Computern.

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