Fast zwei Drittel der privaten Haushalte verfügen bereits über einen PC

11.10.2001
Auch wenn die Branche erkennen muss, dass die Zeiten ungebremsten Wachstums langsam vorbei sind, finden PCs, Internet und Handys in Deutschland immer mehr Verbreitung. Das zeigt die Studie ACTA 2001 des Meinungsforschungsinstituts Allensbach und behauptet, dass der Boom noch lange nicht zu Ende ist.

Die ITK-Branche wähnt sich im tiefen Jammertal. Der Absatz scheint zu stocken. Kursstürze und Gewinnwarnungen häufen sich. Wie das Markt-forschungsinstitut Allensbach in seiner Studie ACTA 2001 darlegt, ist der "Boom bei PCs, Internet und Handys" jedoch noch nicht zu Ende. Ausstattung und Anschaffungspläne in den privaten deutschen Haushalten seien ausreichend Beleg dafür, "dass die Ernüchterung so überzogen ist wie die frühere Begeisterung."

Der Studie zufolge verfügen heute in Deutschland bereits fast zwei Drittel aller 14- bis 64-Jährigen in ihren privaten Haushalten über einen oder mehrere PCs. Letztes Jahr lag der Anteil noch bei 56,5 Prozent. Die Zahl der Zweit- oder Dritt-PCs ist jedoch nur von 11,2 auf 13,6 Prozent gestiegen. 13 Prozent der von Allensbach Befragten gaben an, dass sie sich in den nächsten ein bis zwei Jahren einen neuen PC anschaffen wollten. Auf die Gesamtbevölkerung umgerechnet, gibt es somit 6,63 Millionen potenzielle Käufer. Weitere 10,9 Prozent tragen sich mit Aufrüstplänen. Bei Peripheriegerät auf der Wunschliste ganz oben stehen Scanner, ISDN-Karten, Flachbildschirme und Web-Cams. 46 Prozent der privaten Haushalte verfügen über ein CD-ROM-Laufwerk, 38 Prozent über eine Soundkarte und Lautsprecher, aber nur sieben Prozent über ein DVD-Laufwerk in ihrem PC. Ein hoch auflösender Bildschirm, Geschwindigkeit, Speicherkapazität und Multimedia-Fähigkeit der PCs spielen für die meisten potenziellen Käufer ebenfalls eine immer wichtigere Rolle. Ein "guter Service" scheint den meisten Kunden dagegen eher zweitrangig geworden zu sein. Ob das darauf zurückzuführen ist, dass der Service insgesamt besser geworden ist oder die Verbraucher aus jahrelanger Erfahrung weniger anspruchsvoll geworden sind, das geht aus der Studie nicht hervor.

Als entscheidendstes Kriterium für den PC-Kauf wird der Internet-Anschluss heute höher geschätzt als der Preis. 1999 war es noch umgekehrt. Immerhin ist die Zahl der Online-Nutzer zwischen 1999 und 2001 von 16,9 auf 40 Prozent gestiegen. Täglich ins Internet schauen 17,1 Prozent, 1999 waren es gerade mal sechs Prozent. Von den Produktinformationen im Internet mit Abstand am meisten interessieren die deutschen Websurfer Angebote rund ums Reisen, gefolgt von Büchern, Software und Kraftfahrzeugen. Für die schönen Dinge des Lebens wie Kleidung und Möbel ziehen die meisten Verbraucher wohl doch eher den Gang in die Geschäfte vor.

www.ifd-allensbach.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Allensbach-Studie hat natürlich Recht, dass PCs, Internet und Handys immer mehr in deutschen Haushalten Verbreitung finden. Jedoch sagt die steigende Zahl der Nutzer und potenziellen Käufer noch lange nichts über das tatsächliche Wachstum des ITK-Marktes aus. Denn viele PC-Besitzer können mit ihren alten Systemen sehr wohl noch länger leben. Davon abgesehen geben im Endkundengeschäft immer deutlicher die Retail-Märkte den Ton an. So ist es nicht verwunderlich, dass Service den Verbrauchern heute weniger wichtig erscheint als noch vor zwei Jahren. (kh)

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