Leistungsträger verlassen die Firma

Fusionen – nicht das Gelbe vom Ei

14.05.2010
Einer Umfrage zufolge verlieren 57 Prozent der Unternehmen bei Übernahmen oder Fusionen Top-Talente.

Mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Europa haben mit ihrer jüngsten Übernahme oder Fusion weder das geplante finanzielle noch das strategische Ziel erreicht. Trotz dieser durchwachsenen Bilanz planen fast drei Viertel der Unternehmen, ihre Transaktionsaktivitäten in den kommenden zwei Jahren entweder auf ähnlichem Niveau zu halten oder sogar zu steigern. Weltweit wurden im vergangenen Jahr Transaktionen im Wert von insgesamt knapp zwei Billionen Dollar getätigt. Dies sind Ergebnisse der Studie "Global M&A-Survey 2010", bei der die Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates 278 global agierende Unternehmen zu ihren Transaktionsplänen befragt hat.

Personal: Erfolgsfaktor Nummer eins

62 Prozent der Unternehmen weltweit sind der Meinung, dass im Rahmen einer Transaktion ein zielgerichtetes Change-Management-Programm erfolgsentscheidend ist. Dieses muss Führungskräfte optimal motivieren und die Leistungsträger in Schlüsselpositionen im Unternehmen halten. Jedoch gaben 57 Prozent an, während eines Veränderungsprozesses in der Vergangenheit wichtige Entscheidungsträger und talentierte Mitarbeiter verloren zu haben.

"Zwei Drittel der befragten Unternehmen sind davon überzeugt, dass Mitarbeiter und Unternehmenskultur kritische Faktoren bei einer Übernahme sind. Will eine Firma ihre Ziele und Erwartungen vollständig erfüllen, muss sie deutlich mehr Zeit für die Bewertung von Positionen

wie zum Beispiel dem Humankapital, der Organistationsstruktur und der Führungskompetenz veranschlagen", sagt Nadja Varlese, Senior Consultant und Themenverantwortliche für den Bereich Change Management der HR-Beratung von Hewitt Associates.

Bereits frühere Analysen von Hewitt aus dem Jahr 2008 haben gezeigt, dass bei einem Transaktionsvolumen von 568 Milliarden USD mehr als 54 Milliarden USD, das sind zehn Prozent des gesamten Transaktionswertes, davon abhängen, ob die wichtigen Mitarbeiter das Unternehmen im Change-Prozess verlassen oder nicht.

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