IBM und Schweizer Forscher wollen Teil des Gehirns simulieren

07.06.2005
Der Computerhersteller IBM und ein Schweizer Forscherteam wollen in den kommenden Jahren einen Teil des menschlichen Gehirns simulieren. Das

Der Computerhersteller IBM und ein Schweizer Forscherteam wollen in den kommenden Jahren einen Teil des menschlichen Gehirns simulieren. Das berichtet unsere Schwesterpublikation TecCHANNEL. "Wir wollen mit Hilfe eines Supercomputers lernen, wie das Gehirn genau funktioniert", sagte der israelische Wissenschaftler der Polytechnischen Hochschule Lausanne (EPFL), Henry Markram, in einem Gespräch.

Ein medizinischer Nutzen des Projekts "Blue Brain" könne die Heilung von Krankheiten wie Alzheimer, Psychosen oder Autismus sein. "Davon sind wir aber noch viele Jahre entfernt." Als technische Neuerung könnten mit den Erkenntnissen Computerchips mit ungeahnter Rechenleistung entwickelt werden.

Um Informationen über die Wahrnehmungs-, Aufmerksamkeits- und Speicherkapazität der menschlichen Schaltzentrale zu gewinnen, wollen die Forscher mit dem Neuronenschaltkreis einen grundlegenden Baustein des Gehirns in einem Computerprogramm reproduzieren. Das Neuron sei wie ein Stecknadelkopfgroßer Baum, erläutert Markram. "Über die Äste gehen Informationen rein, über die Wurzeln wieder hinaus." Da sich allein in einem kleinen Teil des Gehirns rund 60.000 der Nervenzellen befänden, stießen wegen des begrenzten Platzes stets Wurzeln an Äste und Äste wieder an Wurzeln. Über den Kontakt, die Synapsen, würden Informationen übermittelt. "Das ist wie ein unheimlich dichter Wald."

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