Firmenjubiläum

Intel droht noch mehr Ärger mit Kartellwächtern

15.07.2008
Von dpa dpa

Die Aktivitäten der Europäischen Kommission werden die Rechtsabteilung von Intel viel intensiver beschäftigen als die der Antitrust-Behörden in den USA. In den USA ist bislang nur eine Klage von AMD aus dem Jahr 2005 im US-Bundesstaat Delaware anhängig. "Die EU kümmert sich mehr um die Marktstrukturen als die USA und sorgt sich darum, ob Unternehmen ihre Wettbewerber verdrängen können", erläuterte Mark Williams, Jura-Professor an der Hong Kong Polytechnic University in einem Interview. "In den USA werden die Antikartellbehörden in diesen Dingen normalerweise nicht aktiv."

Um den Kartellbehörden keinen unnötigen Anlass für Untersuchungen zu liefern, halten sich die Beschäftigten von Intel schon seit Jahren an firmeninterne Antitrust-Richtlinien. Danach dürfen auch in der internen Kommunikation keine abfälligen oder übertrieben kämpferische Bemerkungen über Konkurrenten gemacht oder Allmachtsphantasien aufgeschrieben werden. Zu einer Zeit, als bei Microsoft noch offen zum Feldzug gegen Wettbewerber wie Netscape oder Sun Microsystems aufgerufen wurde, übten sich die Intel-Mitarbeiter bereits in der Kunst der leisen Töne.

Vor diesem Hintergrund hofft die Intel-Führung nun auch, im Kartellstreit mit Brüssel billiger als Microsoft davonzukommen. Der Windows-Riese wurde im Februar 2008 von der EU zu einem Bußgeld von 899 Millionen Euro verurteilt, da der Konzern von anderen Unternehmen jahrelang zu hohe Lizenzgebühren für technische Informationen über Schnittstellen seiner Systeme verlangte. (PC-Welt) (wl)

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