Exclusivinterview mit Mike Cato

Intel und der Reseller-Channel

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Bessere Konditionen und schöneres Design bei den ODMs

Sie meinen Fujitsu.

Cato: Ja. Und bei den Themen Smartphones, Tablets und Ultrabooks kommen jetzt die vorher erwähnten ODMs ins Spiel. Intel hat hier geholfen mit dem Channel Access Program, die Mindestbestellwerte für den Channel zu reduzieren und Kontakte zwischen den Systemintegratoren und den ODMs hergestellt. Die Integratoren suchen dann in Asien zum Beispiel Tablet-Modelle aus, die für sie zum Assemblieren in Frage kommen würden. Dann sprechen wir mit den ODM, dass sie ihre Mindestbestellmengen für diese Angebote zum Beispiel von 2.000 auf 1.000 Stück herabsetzen.

Aber wenn man sich heute das Angebot der großen Systemintegratoren ansieht, scheint sich am Design der Geräte in den vergangenen 10 Jahren nichts verändert zu haben.

Cato: Das ist Geschmackssache.

Vergleichen Sie die Designs der großen OEMs. Und sagen Sie jetzt nicht, dass dazu kein sofort sichtbarer Unterschied besteht.

Cato: Ja, das sind auch Diskussionen, die wir mit den ODMs führen. Wir versuchen darauf einzuwirken, dass sie dem Channel auch aktuelle ansprechende Designs zur Verfügung stellen. Die großen Systemintegratoren sind sogar in der Lage, mit den asiatischen ODMs zu vereinbaren, ein System exklusiv für den deutschen Markt mit ihrem Logo dort einzukaufen.

Auf der anderen Seite ist das Channel Access Programm für diejenigen Systemintegratoren gedacht, die nicht in der Lage sind, mal eben 500 oder 1.000 Stück abzunehmen. Für diese Händler haben wir einen ODM-Katalog erstellt, in dem die aktuellen Channel-Produkte der ODMs mit Angabe der Mindestbestellmengen aufgeführt sind. Von dieser Auswahl wird Intel in seinem Zentrallager in Amsterdamm ausgesuchte Modelle auf Lager legen.

Wann ist das geplant?

Cato: Das werden wir in der zweiten Jahreshälfte verwirklichen.

Auf welche Produktgruppen bezieht sich das Channel Access Programm?

Cato: Auf Tablets, Ultrabooks und All-in-one-PCs.

Und wie wichtig ist Ihnen das Thema Smartphones?

Cato: Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust: Als Intel-Mitarbeiter ist es für mich ein wichtiges Thema. Als Channel-Chef ist es im Augenblick noch nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Dort sind weiterhin Desktop, All-in-one-PC und Server. Und: Wie krieg ich die Tablets in den Channel? Natürlich möchte Intel im Smartphone-Markt eine größere Rolle spielen. Aber der andere Teil des Kuchens ist auch wichtig für uns, und als Channel-Chef interessiert mich dieser Kuchen in der Erweiterung mit Tablets.

Auch wenn es Ihren Geschäftsbereich aktuell nicht direkt betrifft - hat sich Intel zu spät um den Einstieg in diesen Markt gekümmert?

Cato: Ja. Es gab einige Roadmap-Verschiebungen, die das ganze Thema nach hinten verschoben haben. Aber ich gehe davon aus, dass "Intel Inside" auf einem Smartphone ein Verkaufsargument ist. Kunden vertrauen dieser Marke. Und mit dem Motorola Razr i haben wir gezeigt, dass wir in Sachen die durchschnittliche Batterielebensdauer erreichenauf Augenhöhe sind.
Vielen Dank Herr Cato für das Gespräch. (bw)

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