Arbeitsmarkt

Internet-Profis sind gefragt wie nie

09.10.2013
Von Andrea König

Begehrte Mobile-Entwickler

Saskia Thurm, First Circle: „Es gibt keine vorgezeichneten Karrierepfade, es zählt die Leistung und die Berufserfahrung.“
Saskia Thurm, First Circle: „Es gibt keine vorgezeichneten Karrierepfade, es zählt die Leistung und die Berufserfahrung.“
Foto: Privat

Während die große Nachfrage nach Internet-Experten Personalern Kopfschmerzen bereitet, profitieren Bewerber. Sie können unter einer Vielzahl spannender Tätigkeiten wählen, etwa im Mobile-Umfeld, wie Christof Müller von der Immobilien Scout GmbH bestätigt: "Mobile ist bei uns gerade ein Riesenthema", sagt Müller. Neben der Entwicklung bieten Arbeitgeber hier Jobs in den Bereichen Mobile Advertising und Mobile Payment.

Spannende Positionen findet man auch im Produkt-Management. Während Entwickler ohne Führungsverantwortung laut Kienbaum-Berater Busold von zwischen 30.000 Euro für eine Juniorposition und 60.000 Euro für eine Seniorposition verdienen, sind es bei Produkt-Managern zwischen 45.000 und 80.000 Euro. Sie verantworten je nach Unternehmensgröße eine komplette Website beziehungsweise eine Unterseite.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist Customer-Relationship-Management (CRM). "In großen Unternehmen gibt es riesige CRM-Abteilungen, die durch Auswertungen dafür sorgen, dass Kunden auch Kunden bleiben", erläutert Beraterin Thurm. Das Clustern und Auswerten ungefilterter Daten sei eine analytische Tätigkeit, auf der das Kampagnen-Management aufsetze. Immer mehr Internet-Firmen, gerade im E-Commerce- und Travel-Segment, würden nun nachziehen und Spezialisten für CRM einstellen.

Nicht nur die Nadel im Heuhaufen, auch Internet-Experten sind schwer zu finden.
Nicht nur die Nadel im Heuhaufen, auch Internet-Experten sind schwer zu finden.
Foto: Dreadlock - Fotolia.com

Interessante Jobs gibt es in kleinen wie großen Firmen. Wofür man sich entscheidet, hängt für Thurm vom Bewerber ab: "In kleineren Unternehmen übernimmt man weitreichendere Aufgaben, lernt sehr schnell sehr viel und muss Eigeninitiative zeigen. Konzerne dagegen sind viel arbeitsteiliger organisiert." Der Kampf um Talente wird dramatisch schwieriger werden, prophezeit Berater Busold, dessen Buch "War for Talents" im August erscheint: "Alle Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass ihnen gute Mitarbeiter stärker abgeworben werden."

Der eingangs vorgestellte Dirk Köhler hat sich zwei Jahre nach seinem Einstieg in der Internet-Branche für einen Wechsel zu Goodgame Studios entschieden, weil er mehr Verantwortung übernehmen wollte. Heute betreut er die Entwicklung des Clients von Online-Spielen und mit ihr ein Team von über 30 Programmierern. In Vorstellungsgesprächen achte er besonders auf die Persönlichkeit der Kandidaten: "Sie müssen in unser Team passen, lernwillig sein und eine Leidenschaft für die Spiele-Programmierung mitbringen." Sei das gegeben, schaue er über fehlende Berufserfahrung hinweg. Diese Kenntnisse könne man sich auch im Beruf aneignen.

Auf der nächsten Seite folgt ein Interview mit einem Personalchef.

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