Internetticker

14.10.1999

Onlinemarketing ist heute ungefähr auf demselben Stand wie das Printdirektmarketing in den 60er Jahren. E-Commerce-Berater Torsten Schwarz prangert das "dilettantische Vorgehen" der Werbetreibenden im Internet an. Über 95 Prozent der E-Mails seien bei den Verbrauchern unerwünscht. Die heute üblichen Massenmails würden nurunnötig Bandbreite belegen, ihr eigentliches Ziel aber verfehlen. Der Grund: Werbe-E-Mails seien zu günstig - es fielen nur die 0,05 Pfennig für den Internet-Provider an.

Das Institut der deutschen Wirtschaft beschwert sich über die Rückständigkeit der deutschen Unternehmen in Bezug auf die Möglichkeiten des E-Commerce. In den USA dagegen seien in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt Umsatzzuwächse von bis zu 175 Prozent zu beobachten gewesen. Deutsche Unternehmen sähen allerdings immer noch keine Veranlassung, diesen Markt für sich zu nutzen.

Mehr als 75 Prozent aller Internet-Shopbetreiber erwarten steigende

Onlineumsätze, wenn endlich Standards für Online-Zahlungssysteme etabliert werden. Eine vereinheitlichung ist jedoch weit und breit nicht in Sicht. Bislang lohnt es sich für Anbieter nicht, Rechnungen im Wert von 10 Pfennigen bis 40 Mark - sogenannte "Micro-Payments" - online abzurechnen. Der Online-Zahlungsspezialist Intouch geht davon aus, daß sich durch die Payment-Aktivitäten der Telekom und die vermehrte Akzeptanz des SET-Standards (Secure Electronic Transaction) die Micro-Payments mehrere hundert Millionen Mark zum deutschen E-Commerce-Umsatz beitragen werden.

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