5 Meinungen zur Krise

Jetzt wird der Dreck aus dem Keller geholt

10.02.2009

Konsolidierung der IT-Anbieter

Auch die Hoffnung von Volker Smid, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hewlett-Packard Deutschland, nunmehr stehe die "Konsolidierung der IT-Unternehmen selbst" auf der Tagesordnung ( mit anderen Worten, HP rechne sich schon jetzt zu den Siegern der Krise), wurde nicht zum ersten Mal geäußert. Natürlich wird die Krise Unternehmen veranlassen, ihre Zulieferer zu reduzieren und folglich auch die Menge der IT-Unternehmen, die mit Enterprise-Kunden zu tun haben. Doch dass eine solche Prognose bislang noch jede Wirtschaftskrise begleitet hat, ist bekannt. Weshalb sie auch diesmal wahrscheinlich (IT-) Unternehmen nicht mehr zu denken geben wird als bislang schon geschehen.

Michael Hammerstein, Geschäftsführer von EMC Deutschland, setzte sich für eine Standardisierung von IT-Prozessen ein. Das wird Unternehmen einerseits freuen, zumal in Krisen, wo sie nichts mehr wünschen, als dass ihre internen Prozesse endlich homogenisiert und standardisiert werden.

Warum das aber keine grundsätzliche und krisenunabhängige Aufgabe von Unternehmen sein sollte, wurde andererseits nicht diskutiert. Als würden sich nicht, um ein marktrelevantes Beispiel zu nennen, Kunden über standardisierte, auch verlässlich skalierbare Service-Angebote überhaupt, in der Krise und auch sonst, freuen.

Schließlich versicherte Robert Helgerth, Senior Director Partner und Mittelstand bei Microsoft Deutschland, dass "viele Unternehmen die Krise jetzt nutzen" würden, "um die eigenen Prozesse neu zu ordnen und in Zukunftstechnologien zu investieren".

Das wollte Podiumsmoderator Christoph Witte, Herausgeber der IT-Zeitschrift "Computerwoche", nicht auf Anhieb glauben. Er fragte nach, ob es nicht an der Zeit sei, den Innovationsdruck zu verlangsamen und sozusagen solidere, langfristigere Software anzubieten. Das beschied Helgerth abschlägig. Verstärkter Wettbewerbsdruck zwänge zu schnelleren Innovationszyklen.

Man sieht: Der aktuellen Krise entsprechen nicht kriselnde, sondern stets innovative IT-Anbieter beziehungsweise -Integratoren. Fünf davon zeigten in München, warum alles so weiter gehen soll wie bisher. Auch in der Krise. (wl)

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