Laserprint GmbH geht im April an die Börse

04.08.1999

DARMSTADT: "Wir sind die Killer der Matrix-Drucker" - davon ist Siegfried Philipp, Vorstandsvorsitzender der jetzt als Prout AG firmierenden Laserprint GmbH, fest überzeugt. Um seiner Geheimwaffe, der Softwarelösung "Prout inform", mehr Schlagkraft zu verleihen, geht das Darmstädter Unternehmen jetzt an die Börse.Dem "Formulartourismus" ein Ende bereiten, das ist die Vision von Siegfried Philipp. Schuld an allem seien die Matrix-Drucker, die in zahlreichen Unternehmen noch immer für Formulare, Rechnungen und Dokumente eingesetzt werden. Dabei produzierten sie vor allem viel Krach, brauchten noch mehr Platz und kosteten Unmengen an Zeit und Geld, behauptet Philipp. Für alle, die es satt hätten, gehortete Formulare und Rechnungen mit firmenspezifischen Logos einstampfen zu müssen, weil sich beispielsweise die Kontonummer oder die Postleitzahl geändert hat, bietet Laserprint eine Lösung: Prout inform.

Sie wurde von auf der Basis von IC-Karten entwickelt und wurde bislang in Kyocera-Laserdruckern eingesetzt. Damit lassen sich beliebige elektronische Formulare mit Logos und Fonts erstellen und auch problemlos wieder verändern. Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Anwender erzielt das gewünschte Ergebnis und kommt gleichzeitig in den Genuß aller Vorteile, die ein Laserdrucker zu bieten hat. Prout-Vorstand Philipp sieht darin eine kleine Revolution: "Wir sind die einzigen, die Matrix-Drucker eins zu eins ersetzen können."

Riesiges Marktpotential in Europa

Was zunächst nur als Betriebssystemerweiterung für Kyocera-Laserdrucker gedacht war, habe sich inzwischen als regelrechter Senk- rechtstarter entpuppt. Von den insgesamt 34,2 Millionen Mark Umsatz, die Philipp und seine 61 Mitarbeiter im vergangenen Jahr verbuchen konnten, ging noch ein kleiner Teil auf das Konto der neuen, standardisierten Lösung, die seit September auf dem Markt ist. "Wir haben allein in dem halben Jahr 35 bis 40 Kunden gewonnen und 570.000 Mark Umsatz gemacht." Für das laufende Geschäftsjahr schwebt dem Unternehmen ein Gesamtumsatz von 40 Millionen Mark vor, sechs Millionen davon soll Prout inform bringen. Doch das Potential ist weitaus größer, weiß der Vorstandsvorsitzende: "Jährlich werden europaweit 300 bis 400 Millionen Mark für Matrix-Drucker ausgegeben".

Das möchte Philipp gerne ändern. Künftig soll das Produkt in ganz Europa angeboten werden. Dafür sollen zunächst die Distributionskanäle von Kyocera genutzt werden. Mit der Unterzeichnung des "Laserjet Extended Solution Agreement" mit Hewlett-Packard hat das Unternehmen ab sofort auch den Status eines "von HP bevorzugten Entwicklers", der erste Schritt zur geplanten Implementierung der Lösung in die Hewlett-Packard-Laserjet-Produktfamilie.

"Mit HP und Kyocera haben wir dann etwa 70 Prozent des Marktes abgedeckt", frohlockt Prout-Chef Philipp. Von der Nutzung der Vertriebskanäle des Marktführers im Druckergeschäft erhofft er sich "eine gründliche Marktdurchdringung".

In Anlehnung an sein Produkt wird der Spezialist für Output-Management-Lösungen künftig unter dem Namen "Prout AG" firmieren. Unterstützung findet das Systemhaus in der Kling, Jelko, Dr.Dehmel AG, die 20 Prozent der Geschäftsanteile der Laserprint GmbH erworben hat und das Unternehmen als Konsortialführer an die Börse bringen will. Vom Börsengang verspricht sich Philipp, der den Vorstandsvorsitz der AG übernimmt, vor allem natürlich eines: Kapital. Das soll für den Ausbau des Vertriebskanals und die Weiterentwicklung von inform genutzt werden: "Das ist die Idee, auf der wir unsere Zukunftsperspektive aufbauen". (mf)

Prout-Vorstandsvorsitzender Philipp erhofft sich "eine gründliche Marktdurchdringung".

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