Japans Chipindustrie erholt sich

Lieferkette ein halbes Jahr nach dem Erdbeben wieder intakt

01.07.2011
Als wichtiges Glied in der globalen Elektroniklieferkette wird Japans Halbleiterindustrie sich bis September von der dreifachen Katastrophe im März wieder komplett erholt haben, sagt Industriebeobachter IHS iSuppli.
Im Umkreis des Tohoku-Bebenzentrums im Nordosten Japans ist viel Elektronikindustrie angesiedelt. Umso größer der Schaden für die globale Lieferkette.
Im Umkreis des Tohoku-Bebenzentrums im Nordosten Japans ist viel Elektronikindustrie angesiedelt. Umso größer der Schaden für die globale Lieferkette.
Foto: Fotolia

Japans schwerstes Erdbeben vom 11. März 2011 hatte vorübergehend extreme Folgen für die globale Lieferkette von Elektronikprodukten. Nachdem die Produktion in vielen Fabriken wieder angelaufen ist, rechnet IHS iSuppli im September mit einer vollständigen Erholung.

Die weitgehende Wiederherstellung der Produktion ein halbes Jahr nach der dreifachen Katastrophe in Japan ist insofern auch nötig, weil das dritte Quartal eines jeden Jahres die Spitzensaison für die weltweite Elektronikindustrie ist.

"In der Geschichte der Elektroniklieferkette, hatte nichts so große Auswirkungen wie das jüngste Erdbeben, der Tsunami und die nukleare Katastrophe in Japan", sagte Dale Ford, Senior Vice President für Halbleiter-Marktforschung bei IHS auf einem von dem Unternehmen einberufenen Gipfel im kalifornischen San Jose. Selbst die am schlimmsten betroffenen Industrieunternehmen würden ihm zufolge Ende des im dritten Quartals 2011 voraussichtlich wieder im vollen Umfang produzieren können.

Das Timing für die Erholung sei gerade für die Halbleiterindustrie ganz entscheidend. Am meisten von dem Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen war die Produktion von Automotive-Ausrüstung für die Japan 31,5 Prozent aller Halbleiterprodukte liefert. Bei Consumer Electronics ist der japanische Halbleiteranteil mit 45,1 Prozent zwar höher, entsprechend groß waren auch die Auswirkungen, aber längst nicht so stark wie im Automotive-Bereich.

Dem US-Nachrichtensender CNN zufolge ist in Japan 35 Prozent der NAND-Flash-Produktion beheimatet, das Land der aufgehenden Sonne sei zudem führend bei LCD-Halbleitern.

Zur Startseite