"Sky Scan" nennt sich der Service von Message Labs. Dieser umfasst die gründliche Untersuchung aller beim Unternehmen ankommenden E-Mails. Dabei werden die elektronischen Briefe abgefangen, bevor sie überhaupt auf dem E-Mail-Server des für das Unternehmen zuständigen Internet-Service-Providers landen.
Sky Scan gibt es in drei Ausführungen: als Virenbeseitiger sowie als Porno- und Spam-Filter. Angefangen hat der Dienst im Jahre 2000 mit der reinen Antiviren-Tätigkeit. Sky Scan AV (Anti-Virus) arbeitet mithilfe mehrerer bekannter Technologien. Einerseits vertraut er auf die Message-Labs-eigenen Viren-Scanner "Sceptic". Das patentierte Verfahren arbeitet nach heuristischen Prinzipien und soll somit in der Lage sein, bisher noch unbekannte Viren zu erkennen. Die sonst übliche Erkennung von virentypischen Sig-naturen ist dabei nicht notwendig. Zusätzlich basiert Sky Scan auch noch auf den kommerziellen Antiviren-Programmen von Network Associates (McAfee), F-Secure und Cyber Soft (V-Find).
Den seit 2001 angebotene Porno-Filter Sky Scan AP hat Message Labs weiter verfeinert. So beinhaltet der Service nun auch eine ausgefeiltere Bildanalyse, und die Software vermag nun laut Hersteller zwischen harmlosen Schnappschüssen am Strand, künstlerischen Aktbildern und harter Pornografie unterscheiden. Der "Nacktheitsgrad" ist dabei von jedem Klienten individuell einstellbar - dies erfolgt über das Kunden-Extranet "Insight".
Ende des vergangen Jahres hat Message Labs seinen dritten Service ins Leben gerufen - den Spam-Filter. Dessen neueste Version soll bis zu 95 Prozent der von den Empfängern unerwünschten E-Mails abfangen. Ferner kann der Kunde sich dort eigene Filterkriterien definieren, in dem er so genannte "white Lists" (zulässige Absender) oder "black Lists" (nicht zulässige Absender) festlegt.
In Deutschland nur wenige Partner unter Vertrag
All diese Dienste steuert Message Labs von seinem Hauptquartier in England aus. In den einzelnen Ländern, in denen Sky-Scan-Kunden beheimatet sind, existieren aber natürlich Niederlassungen mit lokal arbeitenden Mail-Filtern. Sie werden von dem Service-Provider als "Watch Towers" bezeichnet. Derartige "Wachtürme" gibt es bereits in Großbritannien, Deutschland, in den Niederlanden, den USA und in Hongkong.
In der DACH-Region (Deutschland, Österreich und Schweiz) sind derzeit zwei Wachtürme tätig: einer in Hamburg und der andere in Frankfurt am Main. Damit kann der Service-Provider derzeit seine etwa 40 Kunden hier zu Lande bedienen. Als Geschäftsführer für diese Region fungiert seit Anfang des Jahres Henning Hogberg.
Indirekter Vertrieb soll mehr Gewicht erhalten
Der Schwede will in Deutschland das Geschäft ankurbeln - und das vor allem mithilfe von Vertriebspartnern: "Derzeit betreuen wir unsere zentraleuropäischen Kunden noch zu 80 Prozent direkt, aber das möchten wir ändern und das Verhältnis direkt/indirekt auf 50 zu 50 festschreiben", so Ogberg gegenüber ComputerPartner. Diese Channel-Quote soll in Großbritannien bereits erreicht sein.
Dabei sucht Ogberg sowohl überregional agierende Associate-Partner, wie mit Net Secure in Deutschland bereits einer vorhanden, als auch lokal tätige Systemhäuser und Systemintegratoren. Letztere müssten lediglich ein Lead an den Service-Provider geben, um an die 15-prozentige Provision zu gelangen. Associate-Partner, die sich dauerhaft beim Kunden engagieren und ihm auch noch zu-sätzliche Security-Dienste ange-deihen lassen, können diese Provision jährlich erhalten - solange der Servicevertrag des Kunden mit Message Labs fortbesteht.
Von derartigen langfristigen Partnerschaften hält Ogberg natürlich viel: "Derzeit wechseln etwa 10 bis 15 Prozent der Kunden jährlich ihren Service-Provider. Mit Antiviren-Lösungen und Spam-Filtern ließe sich dieser Anteil sicherlich senken." So plant also der 35-Jährige, bis zum Ende dieses Jahres 60 bis 100 Vertriebspartner für sein System alleine in der DACH-Region zu akquirieren.
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ComputerPartner-Meinung
Offenbar geben immer mehr Unternehmen sogar die Sicherheit ihrer Netzwerke betreffenden Dienste aus der Hand. Das beweist das gestiegene Interesse an externen Security-Services. Entsprechend positionierten Fachhandelspartnern bieten sich hier derzeit interessante Geschäftsperspektiven. (rw)