Wieso kauft Microsoft einen Antiviren-Spezialisten?

Ist die GeCAD-Übernahme ein Angriff auf Linux?

16.06.2003
Mit GeCAD hat Microsoft einen Antiviren-Spezialisten übernommen, dessen Stärke ausgerechnet auf dem Gebiet der Sicherheitslösungen für Linux liegt. Berichten zufolge plant Microsoft die entsprechende Antivirensoftware "RAV" sterben zu lassen, die Technologie soll nur komplett neu entwickelten Microsoft-Produkten zu Gute kommen.

Wieso kauft Microsoft einen Antiviren-Spezialisten, dessen Stärke ausgerechnet auf dem Gebiet der Sicherheitslösungen für Linux liegt? Diese Frage stellt man sich in der Branche, seit der Konzern die Übernahme der rumänischen GeCAD angekündigt hat. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Nach Berichten plant Microsoft die entsprechende Anti-Virensoftware "RAV" sterben zu lassen. Die Produktlinie solle nach der Übernahme eingestellt und die Technologie von RAV nur noch komplett neu entwickelten Microsoft-Produkten zugute kommen.

Bestehende Vertragskunden sollen allerdings noch den vereinbarten Support durch GeCAD bekommen. Nach Angaben des Unternehmens setzten aktuell weltweit etwa zehn Millionen Kunden auf die Lösung der Rumänen. Die Entscheidung gibt Gerüchten neue Nahrung, wonach das Hauptinteresse von Microsoft beim Kauf von GeCAD vor allem die Schwächung alternativer Technologien war. Viele Linux-Experten äußern sich jedenfalls in den Medien bestürzt über den Verkauf, denn in ihren Augen sind die RAV-Produkte "die einzige wirklich praktikable Lösung". (mf)

Zur Startseite