Mobile Security: 280 bösartige Handyprogramme im Umlauf

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.

Gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattformen?
Volzke: Wie auch beim PC kann generell festgestellt werden, dass die Plattform, die am meisten verbreitet ist, auch ein höheres Risikopotential besitzt. Ein hohes Risiko bergen auch Plattformen, die viele Features bieten, denn sie haben mehr Eingänge für Schadsoftware als Handys, die bereits fünf Jahre alt sind.

Mit welcher Plattform ist man auf der sicheren Seite?
Volzke: Eigentlich mit keiner - vor allem, wenn sich die Plattformen wie beispielsweise Symbian und Windows Mobile von der Stärke und Leistung her gleichen.

Welche Intention haben die Angreifer - kann man damit "Geld verdienen"?
Volzke: Der Reiz zu sehen, wie schnell sich ein Virus über mobile Endgeräte verbreitet, besteht sicher auch - denn über Handys verbreiten sich Viren sicher schneller als über PCs. Grund dafür ist, dass es mehr mobile Geräte als PCs und natürlich weniger Schutz auf mobilen Endgeräten gibt. Aber ein großer Treiber, wie mittlerweile bei PC-Trojanern, Phishing oder Ähnlichem, ist sicher die Motivation, Geld verdienen zu können. Das funktioniert über das sogenannte Smishing sehr gut. Smishing ist Phising per SMS - Anwender werden dazu verführt, bestimmte Telefonnummern zu wählen oder auf Webseiten zu gehen, die dann für den Schreiber der Smishing-Nachricht Geld abwerfen.

Wie werden Sicherheitsmaßnahmen am Handy in drei bis fünf Jahren aussehen?
Volzke: Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen der Schutz auf dem Mobiltelefon selbst. Hier wird die Schutzsoftware direkt auf das Handy gespielt und auch dort upgedatet und gewartet. Eher vorstellbar ist jedoch der Schutz über "End-to-End-Lösungen" für das mobile Umfeld. Diese beinhalten sowohl Netzwerklösungen als auch Lösungen, die auf dem Endgerät installiert werden. Über Netzbetreiber bietet McAfee Schutz vor dem Missbrauch mobiler Technologien. Hersteller von mobilen Telefongeräten haben die Möglichkeit, McAfee Mobile Security auf ihren Geräten vorzuinstalllieren und dem Käufer so von vornherein Schutz auf dem Handy selbst zu bieten. Netzbetreiber können jedoch auch im Vorfeld durch die Nutzung von Sicherheitslösungen wie Intrusion Prevention oder Secure Content Management-Lösungen die Gefahr der Verbreitung von Viren eindämmen. (pte/mf)

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