Novell steht vor großen Veränderungen - aber vor welchen?

06.07.2001
Als "Tag Eins" der neuen Novell wird, wie Beobachter vermuten, der 11. Juli vermerkt werden müssen. An diesem Tag wird der Zusammenschluß mit Cambr Technology offiziell vollzogen; an diesem Tag soll aber auch laut Novell nahestehenden Quellen der Sprung in die neue ära als IT-Dienstleister mit neuen Produkten, neuem Management - und weiteren Entlassungen getan werden. Dass Novell-Partner und -Kunden diesem Tag mit gemischten Gefühlen entgegen sehen, liegt auf der Hand. Zum einen hoffen sie darauf, dass Novell seinen Produkten, vor allem Netware 6, NDS (Novell Directory Services) und Groupwise, einen neuen Schub verleihen wird. Zum zweiten dürften sie Gew bekommen, ob Novell sich konsequent in Richtung Unternehmenssoftware und Dienstleistung bewegen und die ungeliebten, wenig erfolgreichen SMB-Produkte endgültig links liegen lassen wird. Der Anteil der Software, die an große Unternehmen verkauft wurde, stieg im ersten Quartal dieses Jahres auf fast 80 Prozent. Dass allerdings der Markt für Dienstleistungen, den Cambr Technology beackern soll, einfacher würde, behauptet angesichts der massiven Invasion von IT-Unternehmen wie zum Beispiel HP, Compaq oder Dell niemand.Zum dritten werden sie erfahren, wie es Novell künftig mit Entwicklung und Support halten wird. Nachdem das Unternehmen im März und Mai hunderte Mitarbeiter auf die Straße gesetzt hatte, liegt die Entwicklung so gut wie auf Eis; Support erfolgt laut Novell-Partner kaum mehr. Be gibt Novell-Partnern zu Denken. Denn dass Netware in Richtung Multiprocessing entwickelt werden müsste, damit es mit Windows 2000 und Nachfolger ernsthaft konkurrieren könne, steht für Partner - Systemhäuser und Consultants - fest. Ebenso fordern sie, dass Authentifizierungs-Produkte wie "ichain", "Ondemand" und weitere Zugangs-Software mehr, aber auch NDS "eDirectory" oder die "Portal Services" inklusive XML weiter entwickelt und mit Applikationen versehen werden. Dafür habe Novell jedoch denkbar wenig getan, berichtet die amerikanische -Publikation "NetworkWorld, die im gleichen Verlag wie "ComputerPartner" erscheint. Was schließlich auf die rund 5.000 verbliebenen Novell-Mitarbeiter zukommt, ist ebenfalls offen. Dass sich etwas am seit langer Zeit so gut wie nicht existenten Marketing ändern dürfte, steht für Beobachter fest. Dass damit aber, nachdem in letzter Zeit zahlreiche Consultants ihre Kündigung erhalten haben, die letzten blauen Briefen von dem Unternehmen aus Provo, Utah, verschickt worden wären - das vermutet so gut wie niemand in Novells näherer Umgebung. Als Warnung vor einem Weitermachen wie bisher versteht jedenfalls Craig Burton, einer der Gründer von Novell, seine derzeitige Sicht des Softwerkers: "Novell hat bisher nicht verstanden, das sein Geschäft ausschließlich im Service-und nicht im Betriebssystem-Bereich besteht. Ob Jack Messman (der von Cambr Technology gekommene neue Novell-CEO) das besser als seine drei Vorgänger versteht, weiß ich nicht." Das werden er und viele andere am 11. Juli besser w.(wl)

Als "Tag Eins" der neuen Novell wird, wie Beobachter vermuten, der 11. Juli vermerkt werden müssen. An diesem Tag wird der Zusammenschluß mit Cambr Technology offiziell vollzogen; an diesem Tag soll aber auch laut Novell nahestehenden Quellen der Sprung in die neue ära als IT-Dienstleister mit neuen Produkten, neuem Management - und weiteren Entlassungen getan werden. Dass Novell-Partner und -Kunden diesem Tag mit gemischten Gefühlen entgegen sehen, liegt auf der Hand. Zum einen hoffen sie darauf, dass Novell seinen Produkten, vor allem Netware 6, NDS (Novell Directory Services) und Groupwise, einen neuen Schub verleihen wird. Zum zweiten dürften sie Gew bekommen, ob Novell sich konsequent in Richtung Unternehmenssoftware und Dienstleistung bewegen und die ungeliebten, wenig erfolgreichen SMB-Produkte endgültig links liegen lassen wird. Der Anteil der Software, die an große Unternehmen verkauft wurde, stieg im ersten Quartal dieses Jahres auf fast 80 Prozent. Dass allerdings der Markt für Dienstleistungen, den Cambr Technology beackern soll, einfacher würde, behauptet angesichts der massiven Invasion von IT-Unternehmen wie zum Beispiel HP, Compaq oder Dell niemand.Zum dritten werden sie erfahren, wie es Novell künftig mit Entwicklung und Support halten wird. Nachdem das Unternehmen im März und Mai hunderte Mitarbeiter auf die Straße gesetzt hatte, liegt die Entwicklung so gut wie auf Eis; Support erfolgt laut Novell-Partner kaum mehr. Be gibt Novell-Partnern zu Denken. Denn dass Netware in Richtung Multiprocessing entwickelt werden müsste, damit es mit Windows 2000 und Nachfolger ernsthaft konkurrieren könne, steht für Partner - Systemhäuser und Consultants - fest. Ebenso fordern sie, dass Authentifizierungs-Produkte wie "ichain", "Ondemand" und weitere Zugangs-Software mehr, aber auch NDS "eDirectory" oder die "Portal Services" inklusive XML weiter entwickelt und mit Applikationen versehen werden. Dafür habe Novell jedoch denkbar wenig getan, berichtet die amerikanische -Publikation "NetworkWorld, die im gleichen Verlag wie "ComputerPartner" erscheint. Was schließlich auf die rund 5.000 verbliebenen Novell-Mitarbeiter zukommt, ist ebenfalls offen. Dass sich etwas am seit langer Zeit so gut wie nicht existenten Marketing ändern dürfte, steht für Beobachter fest. Dass damit aber, nachdem in letzter Zeit zahlreiche Consultants ihre Kündigung erhalten haben, die letzten blauen Briefen von dem Unternehmen aus Provo, Utah, verschickt worden wären - das vermutet so gut wie niemand in Novells näherer Umgebung. Als Warnung vor einem Weitermachen wie bisher versteht jedenfalls Craig Burton, einer der Gründer von Novell, seine derzeitige Sicht des Softwerkers: "Novell hat bisher nicht verstanden, das sein Geschäft ausschließlich im Service-und nicht im Betriebssystem-Bereich besteht. Ob Jack Messman (der von Cambr Technology gekommene neue Novell-CEO) das besser als seine drei Vorgänger versteht, weiß ich nicht." Das werden er und viele andere am 11. Juli besser w.(wl)

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