Mittelklasse-DSLR

Olympus E-30 im Test

Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Wem die E-520 zu klein und die E-3 zu groß ist, der sollte sich mal die E-30 ansehen. Die DSLR ist in drei verschiedenen Kits erhältlich. Wir haben uns das Set mit dem Objektiv Zuiko Digital 14-54mm angesehen.

Testbericht

Mit der E-30 füllt Olympus die Lücke zwischen der eher für Einsteiger konzipierten E-520 und der professionellen E-3. Vom Gewicht her ist sie jedoch eher bei der E-3 angesiedelt. Die DSLR ist im Kit mit dem hauseigenen Objektiv Zuiko Digital 14-54mm erhältlich.

Handhabung: Besonders gut gefallen hat uns der Live-View-Modus der E-30. Er lässt sich schnell über die Display-Taste aktivieren, wodurch das Sucherbild exakt auf dem 2,7-Zoll-Display wiedergegeben wird. Da sich dieses ausklappen und um bis zu 270 Grad drehen lässt, eröffnen sich dem experimentierfreudigen Fotografen ganz neue Möglichkeiten bei der Wahl der Perspektive. Zudem funktionierte der Autofokus in der Live-Vorschau tadellos, wenn auch etwas behäbiger als beispielsweise von Kompaktkameras gewohnt.

Das Bedienmenü der Olympus-DSLR ist aufgeräumt und übersichtlich. Wichtige Einstellungen wie ISO, Belichtungskorrektur und Weißabgleich lassen sich über separate Knöpfe vornehmen. Auch für den Bildstabilisator - der über einen beweglich gelagerten Sensor arbeitet - gibt's eine eigenen Taste. Er gleicht auf Wunsch horizontale, vertikale oder Bewegungen in beide Richtungen aus.

Ausstattung: Wie von Olympus gewohnt, nimmt auch die E-30 neben XD-Picture-Karte auch CF-Karten auf. Mit Hilfe der so genannten "Art Filter" lassen sich Motive verschönern. So verstärkt der Filter "Pop Art" alle Farben, während "Blasse & helle Farbe" genau das Gegenteil macht. Mit "Light Tone" lässt sich die Belichtung eines Bildes optimieren, "Körniger Film" erstellt grobkörnige Schwarzweißaufnahmen. Weitere Filter sind "Weichzeichner" und "Lochkamera" für Bilder mit reduzierter Helligkeit an den Rändern.

Bildqualität: Die E-30 erzielte einen hohen mittleren Wirkungsgrad, wobei die Auflösung bei kurzer Brennweite deutlich unterhalb den Ergebnissen im Normal- und Telebereich lag. Außerdem stellten wir fest, dass die Messwerte um einiges schlechter wurden, sobald wir den Autofokus im Live-View-Modus einsetzten. Auch die integrierte Rauschunterdrückung ist dringend vonnöten - ohne sie waren die Bildfehler bereits bei ISO 100 deutlich sichtbar. Mit eingeschalteter Rauschunterdrückung bekamen wir dagegen noch bei ISO 3200 ein ausreichendes Ergebnis. Was den Dynamikumfang angeht, so schnitt die DSLR gut ab. Erst ab ISO 800 wurden die Messwerte langsam schlechter. Auch das Kit-Objektiv arbeitete überwiegend problemlos. So stellten wir nahezu keinen Helligkeitsverfall an den Bildrändern fest. Lediglich im Weitwinkel verzeichnete das Objektiv leicht.

Fazit: Die Olympus E-30 schließt endlich die Lücke zwischen der E-520 und der E-3. Die DSLR für anspruchsvolle Anwender schnitt hinsichtlich ihrer Bildqualität gut ab, auch wenn dazu oft die kamerainternen Optimierungsfunktionen nötig waren. Mit ihrer einfachen Bedienung und der guten Ausstattung konnte sie uns aber überzeugen.

Alternativen: Für etwa 300 Euro weniger bekommen Sie die Canon EOS 50D. Die DSLR schnitt bei der Bildqualität etwas besser ab, ließ sich aber aufgrund des kompliziertes Live-View-Modus nicht so gut bedienen. Und der Preisvorteil verschwindet, wenn Sie die Olympus E-30 mit dem 14-42mm-Objektiv nehmen.

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