Die PSG nach der HP-Entscheidung

PSG-Chef Frank Obermeier erklärt Hintergründe und Pläne

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 
In einem Webcast, zu dem HP seine Partner eingeladen hatte, gab Frank Obermeier genauere Hintergründe zu der in der vergangenen Woche getroffenen Enscheidung bekannt. CEO Meg Whitman verkündete - schneller als erwartet - den Verbleib der PSG als strategische Einheit innerhalb des Unternehmens Hewlett-Packard.
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In einem Webcast, zu dem HP seine Partner eingeladen hatte, gab Frank Obermeier genauere Hintergründe zu der in der vergangenen Woche getroffenen Enscheidung bekannt. CEO Meg Whitman verkündete - schneller als erwartet - den Verbleib der PSG als strategische Einheit innerhalb des Unternehmens Hewlett-Packard. Der PSG-Chef nutzte zu Beginn die Möglichkeit, sich bei den Partnern für ihre Treue und Unterstützung in der turbulenten Zeit. Gleichzeitig drückte er sein Bedauern aus, dass dieser Zustand in den vergangen drei Monaten den Geschäftspartnern viel Energie, auch in der Zusammenarbeit mit deren Endkunden, gekostet hat.

Zu der Entscheidung des Verbleibs der PSG innerhalb von HP haben laut Obermeier Analysen geführt, die die drei Fokusthemen: finanziell, operational und strategisch beinhaltet haben.

- Finanzieller Aspekt
Hier habe sich herausgestellt, dass durch einen Spin-off der PSG sowohl bei der PSG als auch bei der verbleibenden HP mit Umsatzeinbußen in Höhe von mehr als 1 Milliarde Dollar zu rechen gewesen wäre. Außerdem wären Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden auf die PSG zugekommen, um dem neuen Unternehmen ein neues Immage und Branding zu geben. Zusätzliche Kosten wären noch hinzugekommen, um eine neue Infrastruktur aufzubauen. In der Summe seien diese Kosten signifikant über einem Benefit eines Spin-offs gelegen.

- Operationaler Aspekt
In diesem Bereich hat die PSG eine Risikoanalyse durchgeführt, indem durchleuchtet wurde, welches Risiko HP und der Geschäftsbereich eingehen würden, wenn die PSG aus den heutigen Workstreams herauslösen würden. Dieses Risiko wurde nicht nur für eine neue herausgelöste PSG als auch für die verbleibenden Geschäftsbereiche bei HP als extrem hoch bewertet. PSG sei ein tief verzahnter Bestandteil innerhalb des Unternehmens und habe in den vergangenen fünf Jahren signifikant zum Wachstum des Unternehmens beigetragen.

- Strategischer Aspekt
In diesem Zusammenhang analysierte die PSG den Einfluss eines Spin-offs bezüglich der drei Bereiche: Brand, Go-to-market und interne Infrastruktur. So sei der Brand, der zudem für Marktführerschaft, auch in diesem Segment steht, extrem gefährdet. Auf der Go-to-market-Seite sprach Obermeier die Auswirkungen auf das Tagesgeschäft der Partner an, die zum Großteil innerhalb des Herstellers ihre Geschäfte nicht nur alleine mit der PSG sondern auch mit den anderen Business-Units abwickeln. Hier sah HP ein erhebliches Risiko, dass diese Möglichkeit in der Außendarstellung nicht mehr transparent gewesen wäre. Zu diesem Thema seien auch viele Fragen der Partner an HP gestellt worden, was die Partnerprogramme betrifft.

Auch die Auswirkungen auf die Infrastruktur wurde beleuchtet. Hier spielten Themen wie Supply-Chain und Beschaffungsmanagement sowie innerbetriebliche Abteilungen wie Personal und Finanzen eine Rolle. Auch an diesem Punkt sei das Management zu der Entscheidung gekommen, dass das Risiko erheblich gewesen wäre.

Aufgrund der oben genannten Punkte sei Hewlett-Packard zu der Entscheidung gekommen, das die PSG am besten innerhalb des Unternehmens bleibt. Um die Partner nachhaltig zu beruhigen, setzte Obermeier im Webcast nach: "Wir haben alle Alternativen geprüft und nach vorne geschaut. Es gibt keinen offenen Punkt. Diese Analyse ist final."

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