Wege in die Private Cloud

Ratgeber - Cloud Computing für kleine und mittelständische Unternehmen

Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de

Überwachung der Cloud-Services ist Pflicht

Zur Laufzeitoptimierung der Cloud-Services bietet der Markt eine Vielzahl an Monitoring-Tools. Diese reichen vom einfachen "Ping" bis hin zu komplexen Überwachungs-Suiten für die angebotenen Dienste. Diese Monitoring-Tools arbeiten häufig mit lokalen Agenten auf den zu überwachenden Servern. Alternativ ist dank SNMP auch eine agentenlose Überwachung der Server möglich.

Wichtige Details: Microsoft kommt mit allen gängigen Hypervisoren zurecht.
Wichtige Details: Microsoft kommt mit allen gängigen Hypervisoren zurecht.

Beim End-To-End-Monitoring erfolgt die Leistungsmessung aus der Sicht des Benutzers. Dazu sind aber komplexere Monitoring-Hilfen notwendig. All die Werkzeuge und Techniken zur Serverüberwachung lassen sich prinzipiell auch für Cloud-Strukturen einsetzen. Beachten sollte man aber: Die Virtualisierung der Server sorgt für eine hohe Auslastung der Hosts, was unter Umständen zu Problemen führen kann.

Ein zu 90 Prozent ausgelasteter Host wird dadurch produktiver als ein mit 20 Prozent dahindümpelnder Server. Vom Standpunkt der Serverauslastung aus ist dies positiv zu werten und auch gewünscht. Gleichzeitig reduzieren sich damit auch die möglichen Reserven für Zeiten mit hoher Lastanforderung. Ferner konkurrieren die virtuellen Maschinen um die Leistung des Hosts. Die laufende Überwachung der Systeme wird damit essentiell.

Datensicherung und Wiederherstellung

Neu überdenken muss der IT-Verantwortliche auch die Konzepte der Datensicherung. Physische Server mit angeschlossen Platten weisen oft lokale Daten auf, die in den Sicherungsläufen auf Bänder oder Platten geschrieben werden. Hierzu setzt man in der Regel Backup-Agenten auf den Servern ein. Der Agent muss auf das zu sichernde System abgestimmt sein. Ferner muss er genügend Ressourcen erhalten, um die Sicherung auch in der vorgegebenen Zeit durchführen zu können.

Um den Tagesbetrieb nicht zu sehr zu stören, erfolgt die Sicherung meistens nachts in den speziell dafür reservierten Zeiträumen - dem Backup-Fenster. Zwar lassen sich prinzipiell auch die virtuellen Server der Cloud durch diese Verfahren sichern, doch das führt schnell zum Engpass. Wenn alle virtuellen Gäste gleichzeitig die Datensicherung durchführen, so wird der Host schnell überlastet. Hier gilt es, Rücksicht zu nehmen und das Backup zu verteilen.

Alternativ bieten virtuelle Infrastrukturen auch eine Sicherung der virtuellen Maschinen durch den Host oder das Speichersystem. Beim Einsatz von virtuellen Systemen sind daher die Sicherungskonzepte zu überdenken und in der Regel auch anzupassen. Dies gilt gleichermaßen für den Einsatz von Speichersubsystemen, die ebenfalls speziell an virtualisierte Umgebungen angepasst sein müssen.

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