Lizenzmanagement

Raubkopien in Unternehmen

10.06.2008
Laut BSA ist jede dritte Softwareinstallation illegal, da nicht korrekt lizenziert. Die häufigste Ursache dafür ist ungenügendes Lizenzmanagement. Dieses kann auch "gebrauchte" Software erfassen.
Nicht lizenzierte Software auf dem Firmenrechner kann den Geschäftsführer teuer zu Stehen kommen.
Nicht lizenzierte Software auf dem Firmenrechner kann den Geschäftsführer teuer zu Stehen kommen.
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Statistischen Erhebungen der BSA (Business Software Alliance) zu Folge, ist jede dritte Softwareinstallation illegal, da nicht korrekt lizenziert. Die häufigste Ursache dafür ist der leichtfertige Umgang mit dem Wirtschaftsgut "Software" und mangelndes Lizenzmanagement.

Software kostet viel Geld. Deshalb erfreuen sich Raubkopien in privaten Haushalten einer gewissen Beliebtheit. Aber nicht nur dort: Auch Unternehmen bleiben nicht davon verschont - meist aus Unwissenheit heraus. "Wir können die BSA-Zahlen für Deutschland nicht bestätigen und gehen wir davon aus, dass damit der asiatische Markt gemeint ist", glaubt Thorsten Groll von der CTC ComputerTraining&Consulting aus Idstein. "Trotzdem: In den meisten Unternehmen besteht kein Überblick, welche Software wo und wie oft eingesetzt und ausreichend durch Lizenzen gedeckt ist."

"Keinen ausreichenden Überblick über im eigenen Unternehmen eingesetzte Software zu haben, entbindet die Geschäftsleitung nicht von der Verantwortung, lizenzrechtliche Bestimmungen einzuhalten. Bei Verstößen haften die Unternehmer sogar persönlich, und es drohen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren", argumentiert der IT-Dienstleister.

Denn technisch gesehen reicht ein Installationsmedium wie eine CD oder DVD aus, um beliebig viele Installationen durchzuführen. Weil es so einfach ist und in vielen Fällen das Computernetzwerk kaum kontrollierbar bleibt, sollten laut CTC auch kleinere Unternehmen Lizenzmanagement einführen. Eine der ersten Aufgaben eines Lizenzmanagers ist es, den derzeitigen Bestand im Unternehmen zu sichten. Anhand der Nutzungsanalyse von Soft- und Hardware identifiziert ein derartiges System ungenutzte IT-Komponenten, die aus Wartung und Aktualisierung herausgenommen und weiterverkauft werden können.

Auf die diese spezielle Aufgabe hat sich unter anderem Metrix Consulting aus Hofheim spezialisiert. "Wir identifizieren ungenutzte oder schwach genutzte IT-Komponenten", so Geschäftsführer Jörg Henschel. "Erst wenn die reinen Bestandsdaten mit Lizenz- und Nutzungsdaten korreliert werden, stehen genügend Informationen zur Verfügung, um den Einsatz von Betriebsmitteln zu optimieren", versichert der der Metrix-Chef. Denn oft wird Software ohne Wissen des Unternehmens - quasi lizenzfrei - installiert und anschließend kaum genutzt." Unsere Werkzeuge helfen, diese Programme gefunden und sofort gelöscht."

Lizenzmanagement lohnt sich auch finanziell, denn damit werden beispielsweise Überbestände im ersten Schritt aus der Wartung herausgenommen, so dass hier keine weiteren Gebühren mehr fällig sind, oder auf einem internen Marktplatz des Unternehmens einer Mehrfachverwendung zugeführt. Im zweiten Schritt könnten die nicht mehr benötigten Lizenzen weiter verkauft werden.

Dieses Geschäftsmodell hat zum Beispiel die Susensoftware GmbH aus Aachen für sich entdeckt. Geschäftsführer Axel Susen argumentiert: "Software ist mit Gold: Sie kann immer wieder verwendet werden, sie wird nicht schlecht, und das erfreut den Käufer."

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