Management vor Umbruch?

Samsung-Boss sagt Korruption den Kampf an

22.06.2011

Techwin-Chef Oh Chang-suk hat schließlich die Verantwortung für das offenbar auf Korruption zurückführende Versagen der Haubitze übernommen und ist Anfang Juni 2011 freiwillig zurückgetreten.

Dass der heutige Unternehmenschef und Gründersohn Lee Kun-hee die interne Korruption anprangert, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, war er doch selbst mehrfach aktiv in Korruption verwickelt und unterhält er laut einem ehemaligen Samsung-Anwalt ein ganzes Netzwerk für die Bestechung von Beamten, Politikern und Journalisten.

1997 soll die privat geführte Samsung-Familie mit Spendengeldern aktiv in den Präsidentschaftswahlkampf eingegriffen haben. 2005 wurde von einer Bürgerrechtsgruppe eine "Akte X" genannte Liste mit 278 Namen einflussreicher Persönlichkeiten veröffentlich, die von Samsung für Gefälligkeiten Geld erhalten oder erhalten haben, darunter auch zwei ehemalige Premierminister, wissen Wikipedia-Autoren zu berichten.

Im August 2009 wurde Lee Kun-hee wegen Korruption und Untreue zu drei Jahren Haftstrafe und Zahlung von 62 Millionen Euro bei einem geschätzten Vermögen von 7,2 Milliarden Dollar (laut Forbes 2010) verdonnert, ein Jahr zuvor schon musste er seine Führungsposition aufgeben, die er im März 2010 nach Begnadigung 2009 wiedererlangte. Die südkoreanischen Behörden haben mit der Begnadigung offenbar wirtschaftliche Staatsräson vor Recht gestellt. (kh)

Zur Startseite