Seagates Zukunftspläne

08.05.2006
Die Übernahme von Maxtor ist so gut wie abgeschlossen, und neue Pläne sollen die Erfolgsgeschichte von Seagate weiter vorantreiben. ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert sprach mit Hans-Dieter Blaser, Europa-Chef von Seagate.

Im dritten Quartal seines Geschäftsjahrs (endete am 31. März 2006) hat Seagate weltweit rund 25 Millionen Festplatten verkauft und einen Umsatz von etwa 2,3 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

Der weltgrößte Hersteller von Harddisks mit einem Marktanteil von rund 28 Prozent will weiter expandieren. Die Übernahme von Maxtor ist jedoch immer noch nicht unter Dach und Fach. Bis heute sind die beiden Festplattenhersteller getrennte Unternehmen. Hans-Dieter Blaser, Europa-Chef von Seagate, hofft, dass es jetzt nach der Zustimmung der EU-Kommission schneller gehen wird. "Spätestens Ende Mai sind wir eine Firma", behauptet der Manager.

Ob es zu Entlassungen kommen wird, wollte er weder bestätigen noch dementieren. "Aber Synergieeffekte werden wir wohl nutzen. Nach der Übernahme wird das gemeinsame Unternehmen nicht aus der vollen Anzahl der Mitarbeiter beider Firmen bestehen", gibt Blaser zu. Der Name Maxtor wird jedoch nicht komplett vom Markt verschwinden. Zumindest im nächsten halben Jahr werden Maxtor-Platten weiter zu haben sein. Und im Retail-Bereich kann sich Blaser Maxtor-Platten unter eigenem Label auch in Zukunft vorstellen. Während Kommunikationsspezialisten schon von Handys mit Festplatten träumen, gibt sich Blaser hier skeptisch. "Außer in Mustergeräten werden Festplatten in diesem Jahr noch nicht in Handys zu sehen sein." Die Anfänge seien gemacht, aber die Kommunikationsbranche sei sehr konservativ. Mit den ersten Handys mit integrierten Festplatten, die in Stückzahlen zu haben sind, rechnet Blaser erst für Anfang 2007.

Ganz anders sieht es im Automotiv-Sektor aus. Festplatten sind autotauglich geworden. Mit einem garantierten Temperaturbereich von minus 20 bis plus 85 Grad und erhöhter Schockresistenz verfügt die Autoindustrie nun über sichere Speichermedien. "In den nächsten Monaten werden Tausende von Harddisks in die Spitzenmodelle eingebaut werden", sagt Blaser. Er glaubt, dass der Automobilsektor in den nächsten Monaten und Jahren mit zu den Hauptumsatzbringern bei Festplatten gehört.

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