Software Engineering: Es mangelt an qualifizierten Mitarbeitern

24.04.2007
Von Fraz Xaver

Mit dem sogenannten Blended-Learning-Konzept aus Lehrbriefen, Präsenzphasen und einer Infrastruktur für "virtuelle Teams" können Köck und seine Kommilitonen Beruf, Privatleben und Studium sinnvoll in Einklang bringen. "Studierende, die im Berufsleben stehen und eine Familie haben, müssen sich auf das Studium konzentrieren können. Wir entlasten die Studierenden durch unsere umfassenden Leistungen und garantieren eine professionelle Organisation", meint Dr. Ursula Baumeister, Geschäftsführerin von Verbund IQ.

Die insgesamt zwölf Präsenzphasen des Studiengangs erstrecken sich in der Regel von Donnerstag bis Samstag. Dabei vertiefen die Dozenten - bestehend aus praxisorientierten Professoren, erfahrenen Führungskräften und Wirtschaftsexperten - die Inhalte der von den Teilnehmern selbstständig bearbeiteten Fernlehrmaterialien und betreuen deren Projektarbeiten, praktische Laborübungen und Masterarbeiten.

"Die Konzeption des Studiums zielt auf eine praxisnahe Lehre ab und lässt sich optimal in den Berufsalltag einfügen", sagt Stefan Breckle, der ebenfalls bei der Harman/Becker Automotive Systems GmbH arbeitet und dort als Senior Manager die Qualitätsaktivitäten am Standort Ulm leitet. In Nürnberg will sich der 31-Jährige ebenfalls zum Softwareingenieur ausbilden lassen, um künftig Softwareprojekte noch besser durchleuchten zu können.

Nach Meinung von Experten wie Hans-Joachim Weis haben aber nicht nur Mitarbeiter für ihre Qualifikation und Leistung zu sorgen. Der Teamleiter Bereich IT und Telekommunikation beim Vorstand der IG Metall kritisiert ebenso wie Winfried Materna, Gründer des gleichnamigen IT-Traditionsunternehmens, dass sich die Unternehmen immer weiter aus der Veranwortung ziehen.

Der künftige Softwareingenieur Matthias Köck setzt noch eins drauf: "Wer auf dem Arbeitsmarkt interessant bleiben will, für den ist eine solche Weiterbildung ein absolutes Muss." Sein Arbeitgeber hat die Hälfte der Studiengebühren übernommen, den Rest bezahlt Köck aus eigener Tasche. Ein Investment, das sich lohnen kann: Seit 2003 sind die Gehälter im Bereich Software Engineering um über 22 Prozent gestiegen. Projektleiter bringen es mittlerweile bereits auf ein Jahressalär von rund 83.000 Euro. Und: Je besser der Abschluss, desto besser die Bezahlung. Einsteiger mit einem Mastertitel haben mit den Doktoren gleichgezogen und erhalten durchschnittlich 60.000 Euro. (Franz Xaver Fuchs/mf)

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