Getestet

Test: Die besten Soundkarten für Spieler

28.11.2007

Besonderheit der Razer AC-1 Barracuda: Auf Wunsch macht eine ESP genannte Option in Spielen weit entfernte Geräusche deutlich hörbar. Das soll sicherstellen, dass dem Spieler auch kleinste akustische Anzeichen eines Gegners nicht entgehen. Im Prinzip ist das ein Mogel-Feature, aber es verändert die Audiowiedergabe zu Gunsten des Anwenders.

Im Praxiseinsatz überzeugt ESP jedefalls nicht: Zum einen gehen jegliche Entfernungsinformationen verloren, sodass der Spieler zwar die Richtung eines Gegners bestimmen kann, aber nicht weiß, wie weit er weg ist. Zum anderen entsteht durch die Vielzahl an Geräuschen schnell ein Klangbrei, der eher desorientiert, statt für bessere akustische Übersicht zu sorgen.

Beim Anschluss einer Surround-Anlage haben Sie die Wahl zwischen analoger oder digitaler Verbindung. Digitale Verbindungen haben den Vorteil, dass nur ein schmales Kabel statt drei oder vier (5.1- beziehungsweise 7.1- Anlage) von der Soundkarte zum PC muss. Zudem läuft die digitale Übertragung verlustfrei ab, während analog immer etwas Klangqualität verloren geht - zumindest in der Theorie, denn mit bloßem Ohr lässt sich bei ordentlichen Kabeln kaum akustische Verschlechterung feststellen.

Wenn Sie Ihren PC digital mit einem passenden Boxensystem verbinden wollen, benötigen Sie zwei Dinge: Erstens eine Soundkarte, die den Spieleklang digital vorbereiten kann (enkodieren), und zweitens einen Surround-Verstärker mit eingebautem Dekoder, der das Digitalsignal an die Lautsprecher verteilt. Hier punkten sowohl die Xonar D2 von Asus als auch Razers AC-1 Barracuda mit der entsprechenden Technik:

Beide beherrschen Dolby Digital Live sowie DTS Interactive. Das sind konkurrierende Verfahren, um den Surround-Sound von Spielen oder anderen Quellen im laufenden Betrieb in ein Digitalsignal umzurechnen. Die X-Fi kann das nicht: Wenn Sie diese digital an Ihre Lautsprecher anschließen, bekommen Sie in Spielen nur schnödes Stereo. Bei DVDs funktioniert der digitale Surround-Sound dagegen auch mit der X-Fi, weil die Tonspur bereits abspielbereit auf der DVD liegt. Bis auf den größeren Kabelsalat bei analoger Verbindung ist das aber kein großer Verlust, denn Dolby Digital Live und DTS Interactive müssen die Surroundsignale verlustbehaftet komprimieren, damit sie durch die eigentlich für Stereo-Übertragung gedachte Digitalschnittstelle passen.

Die X-Fi dagegen überträgt Spielesound ohne Kompression über den Analog-Weg, was Xonar D2 und AC-1 Barracuda ebenso beherrschen. Unterm Strich konnten wir in den zahlreichen Tests hier keinen hörbaren Unterschied feststellen - egal ob analog oder digital.

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