Von Beate Wöhe
Im vergangenen Jahr wurden 3,8 Millionen transportable Navigationsgeräte verkauft. Die Nachfrage nach Navigationssystemen steigt weiter - 2006 soll der Gesamtmarkt bis auf rund sieben Millionen Geräte anwachsen - , und der Navigationsspezialist Tom Tom will sich von diesem Kuchen ein großes Stück abschneiden.
Im Dezember 2005 konnte sich das Unternehmen unter anderem durch die Einführung des Einsteigermodells "Tom Tom Go" in Deutschland einen Marktanteil von 50 Prozent im Segment tragbare Navigationsgeräte sichern. Der Umsatz des holländischen Herstellers stieg von 40 Millionen Euro 2003 auf 192 Millionen Euro im Jahr 2004 und sprang im vergangenen Jahr auf 720 Millionen Euro. Um dieses rasante Wachstum aufzufangen, musste Tom Tom neue Strukturen schaffen und vor allem neue Mitarbeiter einstellen.
So baute Stefan Kuehn, der bereits in ähnlichen Positionen bei Unternehmen wie Pinnacle, Motorola und Handspring tätig war, als Vice President Sales Central & Eas-tern Europe unter anderem die deutsche Niederlassung in Ober-haching bei München auf. Sein Team, bestehend aus derzeit zwölf Mitarbeitern, baut die Vertriebs- und Marketingaktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Osteuropa aus. "Laut GfK haben wir in den Retail-Märkten bereits eine Marktdurchdringung von 99 Prozent", sagt Kuehn. Es stellte sich also die Frage: Wie weiter wachsen?
Einer der Schritte in diese Richtung war im Oktober 2005 die Akquisition von Datafactory, eines IT-Spezialisten für Systemkomponenten und Komplettlösungen für Fahrzeug- und Personenortung, Flottenmanagement und Verkehrstelematik. Aus der Tochter wurde die Tom Tom Work, die auf der CeBIT mit "Tom Tom Webfleet" ihr erstes Produkt unter neuem Namen vorstellte (siehe Kasten links). Das gesamte Portfolio ist erhältlich bei folgenden Distributoren: Dangaard, Ingram Micro, Komsa, NT-Plus und Tech Data.