Beratung ist gefragt

Vom "Must have!" zum Kinderspielzeug

Beate Wöhe leitete als Director Experts Network das IDG Experten-Netzwerk für alle Online-Portale der IDG Tech Media GmbH. Sie hatte diese Position nach über zehnjähriger Tätigkeit als Redakteurin und leitende Redakteurin des IDG-Titels ChannelPartner im Juli 2014 übernommen. 

Die Auswahl ist groß - und verwirrend

"Wir sehen Wettbewerb generell als einen gesunden und wünschenswerten Zustand." Jens Böcking, Manager Product Marketing IT Solutions Mobile Computing bei der Samsung Electronics GmbH
"Wir sehen Wettbewerb generell als einen gesunden und wünschenswerten Zustand." Jens Böcking, Manager Product Marketing IT Solutions Mobile Computing bei der Samsung Electronics GmbH
Foto: Samsung

Ob sich ein Tablet eher dem Business- oder dem Consumer-Umfeld zuordnen lässt, hängt bisher noch überwiegend vom Betriebssystem des Gerätes ab. Während sich die meisten großen Hersteller auf beide Kundensegmente eingestellt haben, setzen einige von ihnen einen klar definierten Fokus auf nur eine Zielgruppe. "Mit der Gerätefamilie Ativ konzentrieren wir uns schon jetzt auf zwei besonders vielversprechende Segmente: den mobilen User, der jederzeit auch unterwegs seine Inhalte nutzen möchte, und den Business-Profi, der Wert auf die Vorteile seines Notebooks legt. Damit entsprechen wir dem Trend, private und berufliche Inhalte auf fest installierten und mobilen Geräten gleichermaßen zu nutzen," erklärt Jens Böcking, Manager Product Marketing Mobile Computing, bei der Samsung Electronics GmbH.

Klar definierte Kundengruppen benennt auch der Hersteller Asus für seine verschiedenen Geräte. "Das Transformer Pad TF300T und das Transformer Pad Infinity TF700T fokussieren das Consumer-Segment. Das Einstiegssegment adressieren wir mit dem Nexus 7, das Asus gemeinsam mit Google entwickelt hat. Die kommenden Startprodukte VivoTab auf Basis von Windows 8 und das VivoTab RT werden für zusätzliche Kaufimpulse sorgen - im Consumer-Bereich wie auch im Geschäftsumfeld", umfasst Asus-Manager Wissing das Angebot.

Auch Acer spricht mit seinen Tablet-Modellen sowohl Privat- als auch Geschäftskunden an: "Dabei haben unsere Anwender eines gemeinsam - sie wünschen sich leistungsstarke und portable Geräte, die sie bei der Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben unterstützen und Unterhaltung mobil machen", ergänzt Acer-Managerin Schlemmer.

Mit diesen Fragen zum richtigen Tablet

Um den richtigen Tablet-PC für den Kunden zu finden, sollten Händler im Verkaufsgespräch einige Dinge klären. ChannelPartner hat die Hersteller gebeten, die wichtigsten Fragen zu nennen, die zum passenden Tablet führen:

- In welchem Rahmen liegt das Budget?
- Welche Funktionen sind die wichtigsten, und worauf kann verzichtet werden?
- Wie technologisch versiert ist der Kunde?
- Welche Rolle spielt der Punkt Datensicherheit?
- Wird das Gerät eher genutzt, um Inhalte zu konsumieren, oder will man überwiegend produktiv arbeiten?
- Wird das Gerät nur in den eigenen vier Wänden genutzt oder auch außerhalb eines WLAN-Netzes?
- Inwieweit soll auf Daten anderer Endgeräte zugegriffen werden?
- Soll das Gerät in ein Unternehmensnetzwerk integriert werden? Wenn ja, welche Anforderungen bestehen dabei?
- Bestehen bestimmte Softwareanforderungen?
- Wie wichtig sind Gewicht, Akku-Laufzeit und Größe? (bw)

Noch nicht so ganz auf Business-Kunden hat sich der Hersteller Toshiba eingestellt, der sich im Gegensatz dazu als einer der Notebook-Pioniere im Geschäftskundenumfeld einen Namen gemacht hat. "Mit unseren Media-Tablets AT300 und AT270 fokussieren wir vorwiegend Kunden, die in erster Linie den Konsum von Inhalten und weniger die Kreation von umfangreichem Content im Auge haben. Dabei geht es beispielsweise um Internetznutzung, Betrachtung von Videos und Filmen oder Skypen - und somit um Privatanwender", nennt Gabriel Willigens, Head of Product Marketing, die aktuelle Strategie.

Zwei große Hersteller, die bereits seit Jahren Erfahrungen im Tablet-Markt sammeln, sind Fujitsu und HP. Dass sich diese beiden Hersteller mit ihren Produkte ganz klar im Geschäftskundenumfeld platzieren, ergibt Sinn, da sie als Vollsortimentanbieter mit ihren Tablets das Angebot gegenüber ihren Kunden sinnvoll ergänzen können. "Wir sind seit vielen Jahren mit unseren Convertible-Notebooks der Lifebook-T-Serie und Stylistic-Tablet-PCs bei Business-Anwendern bekannt. Diesen Fokus behalten wir bei, was sich in der Vielzahl von Features in unseren Geräten zeigt", so Fujitsu-Manager Brünig.

"Derzeit steht bei HP in puncto Tablet-PCs das Business-Segment im Fokus." Carsten Schröder, Business Manager Notebooks bei der PPS der Hewlett-Packard GmbH
"Derzeit steht bei HP in puncto Tablet-PCs das Business-Segment im Fokus." Carsten Schröder, Business Manager Notebooks bei der PPS der Hewlett-Packard GmbH
Foto: HP

Hewlett-Packard, das seit Jahren mit den "Slate"-Tablets gute, aber mit dem HP TouchPad auch schlechte Erfahrungen im Tablet-Markt gemacht hat, hat ebenfalls ein neues Modell für Business-Kunden angekündigt, das sich auf Wunsch mit einer Tastatur verbinden lassen und auch sonst ziemlich wandlungsfähig sein soll. "Derzeit steht bei HP in puncto Tablet-PCs das Business-Segment mit dem HP ElitePad 900 im Fokus. Dieses wird voraussichtlich im Januar 2013 auf den deutschen Markt kommen", kündigt Carsten Schröder, Business Manager Notebooks bei der Hewlett-Packard PPS Deutschland, an.

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