Ein Gewinn für alle

Warum sich Freundlichkeit auszahlt

04.02.2008
Von Anja Dilk und Heike Littger

Heinrich Wottawa schmunzelt. "Natürlich ist es wichtig, dass ein Chef als freundlicher Mensch wahrgenommen wird." Aber man müsse aufpassen, nicht in allzu schlichte Polarisierung netter Trottel - eiskalter Macher zu rutschen, mahnt der Professor für Eignungsdiagnostik an der Ruhruniversität Bochum. Freundlichkeit sollte für alle Mitarbeiter selbstverständlich sein, denn sie hilft Reibungspunkte zu vermeiden, signalisiert Interesse und Respekt, manchmal sogar Sympathie. Wer das nicht könne, müsse es lernen. Keine Frage.

Michael Schellberg, Unternehmensberater: "Controller sind keine Erbsenzähler und Vertriebler keine Frontschweine.
Michael Schellberg, Unternehmensberater: "Controller sind keine Erbsenzähler und Vertriebler keine Frontschweine.

Sandra Kramer ist beim IT-Dienstleister Computacenter für das Talentprogramm der angehenden Führungskräfte verantwortlich. Einen Baustein der Ausbildung bildet das zweitägige Seminar bei Michael Schellberg und Moritz Freiherr Knigge. Bei den Unternehmensberatern lernen die zukünftigen Chefs nicht, richtig mit Buttermesser und Hummerzange zu hantieren. Auch wenn man das mit dem Namen Knigge fälschlicherweise assoziieren könnte. Stattdessen erfahren die Teilnehmer, wie Schellberg erzählt, in der unmittelbaren Begegnung, dass Controller keine "Erbsenzähler" und Vertriebler keine "Frontschweine" sind, sondern Menschen mit berechtigten Interessen und Zielen. Und dass Freundlichkeit, Höflichkeit und Respekt erst die Basis dafür schaffen, miteinander reden und arbeiten zu können.

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