Integration abgeschlossen

Was Arrow ECS mit Computerlinks vorhat

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Der Name Computerlinks verschwindet vom Markt, das Security-Geschäft dagegen soll unter der gemeinsamen Arrow-Marke mit dem Datacenter-Angebot verzahnt, die Logistik-Standorte zentralisiert werden.
(v.l.) Laurent Sadoun, President EMEA und Chef der weltweiten Service Sparte, mit Richard Hellmeier Managing Director Deutschland von ArrowECS
(v.l.) Laurent Sadoun, President EMEA und Chef der weltweiten Service Sparte, mit Richard Hellmeier Managing Director Deutschland von ArrowECS
Foto: ChannelPartner

Für die Distributions-Branche ungewöhnlich lautlos brachte Arrow ECS die Übernahme des Security Distributors Computerlinks über die Bühne. Das ist erstaunlich angesichts der Dimension: Computerlinks war das Schwergewicht unter Europas Security-Distributoren, seit einigen Jahren zudem in den USA wie im Nahen Osten aktiv.

Die Integration des im Sommer 2013 gekauften Distributors, sei inzwischen weitest gehend abgeschlossen, wie Laurent Sadoun, President von Arrow ECS EMEA und Chef der weltweiten Service Sparte, jetzt bekannt gab.

Ab 1. April wird "Computerlinks" nun unter dem Brand Arrow ECS firmieren. Der Name sei zwar verschwunden, die insgesamt rund 750 Computerlinks-Mitarbeiter aber - bis auf wenige Ausnahmen in der Verwaltung - fast vollzählig an Bord geblieben, widerspricht Sadoun anderslautenden Gerüchten. Gemunkel im Markt gebe es nach Übernahmen dieser Größenordnung immer, ebenso wie Versuche, Partner zu irritieren. Nichts sei dran an den Spekulationen, zu denen sich Arrow grundsätzlich nicht äußere, weder in der Vergangenheit noch künftig.

Ohnehin gebe es kaum Überschneidungen im Portfolio, weshalb sich auch die Überlappungen in den Verantwortungsbereichen in engen Grenzen hielten. "Lediglich im Bereich Finanzen, Marketing und Logistik sind einige wenige Stellen weggefallen", berichtet Sadoun. "Wir suchen eher zusätzliche Mitarbeiter, als uns von ihnen zu trennen - das gilt sowohl für Deutschland als auch für Europa."

Auch das Management sei fast komplett zum neuen Arbeitgeber gewechselt, allen voran die bisherigen Computerlinks-Vorstände Stephan Link und Richard Hellmeier. Link, der mit Hellmeier zunächst auch die Arrow-Geschäfte in Deutschland führte, ist inzwischen Teil des europäischen Management-Teams - allerdings ohne operative Verantwortung. Er unterstütze aber auch die Arrow-Gesellschaft hierzulande, die Richard Hellmeier als Managing Director leitet.

Insgesamt sei die Integration sehr reibungslos verlaufen, betonte Sadoun. Computerlinks ist als Security & Networking Divison in Arrow eingegliedert. "Die Kulturen beider Firmen ähneln sich sehr", erklärte Sadoun. "Wir sind sehr erfahren, was die Akquisition und Integration von Unternehmen anbelangt, wir machen das seit zehn Jahren." Ziel sei es jetzt, mit der bestehenden, bestens ausgebildeten Mannschaft, "Partnern die besten Lösungen und Services zu bieten, Synergien zu nutzen". Wie die Maßnahmen konkret aussehen, ließ sich der Manager nicht entlocken. "Wir werden die Computerlinks-Strategie weiterführen, das spezialisierte Know-how im Security Business weiter ausbauen, unseren Partnern hochwertige Unterstützung von Presales bis zur Projektumsetzung bieten und ihnen mit dem breiten Arrow-Portfolio neue Möglichkeiten eröffnen, ihren Kunden ganzheitliche Datacenter-Lösungen anzubieten", führt Hellmeier aus. Die Strukturen dafür seien bereits geschaffen.

Von den insgesamt 13.000 Computerlinks-Kunden, die sich nur zu einem Drittel mit den Arrow-Partnern überschnitten, sei nach Kenntnis der beiden Manager keiner aufgrund der Übernahme zum Wettbewerb abgewandert

Standorte vorerst erhalten, Logistik zentralisieren

Hierzulande sollen vorerst beide Standorte - die der Arrow ECS in Fürstenfeldbruck und der Computerlinks im Münchner Osten - erhalten bleiben. Ob das auf Dauer gilt, ließen Hellmeier und Sadoun offen. Einige Computerlinks-Mitarbeiter sind bereits in die Zentrale nach Fürstenfeldbruck umgezogen. "Der größte Teil des Security-Teams befindet sich am Computerlinks-Standort in München Ost", so Hellmeier.

Bis die Herstellerverträge der Computerlinks auf Arrow übertragen werden, könnte es aus verwaltungsrechtlichen Gründen noch etwas dauern. Es sei aber nur eine Frage der Zeit: "Die Reaktion der Hersteller auf die Übernahme ist äußert positiv", berichtet Hellmeier.

Geplant ist, Lager und Logistik der beiden Distributoren am Computerlinks-Standort zu bündeln. "Das ist allerdings keine aufwändige Sache, da der Großteil des Portfolios aus Software besteht und die großen Hardware-Hersteller Partner eher direkt beliefern", wie der Deutschland-Chef anmerkt. Die Umstellung auf eine einheitliche ERP-, und Logistik-Systeme werde allerdings noch etwas dauern.

Pläne für die Cloud-Plattformen Alvea und ArrowSphere

Über das im Sommer 2012 gestartete Cloud-Portal ArrowSphere können Partner inzwischen unter anderem auch VMwares Hybrid Cloud vermarkten. "Das Portfolio wächst extrem", erklärte Sadoun. Ein spezielles Vertriebsteam kümmert sich europaweit um die Vermarktung der Plattform an Managed Service Provider (MSPs). 300 MSPs nutzen bereits das Cloud-Modell.

Mit dem Zukauf von Computerlinks angelte sich Arrow eine weitere Cloud-Plattform - "Alvea", die allerdings ausschließlich Angebote für Managed Security Services umfasst. Inwiefern diese Plattform in ArrowSphere integriert werden soll und kann, ließ Sadoun offen: "Wir prüfen das gerade Wenn möglich, werden wir sie integrieren, aber wann und was ist noch nicht entschieden."

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